Alte Gladbacher Straße: "Wir beseitigen einen Schandfleck"

Vorhaben: Mülheimer Investor will an der Alten Gladbacher Straße einen Seniorenwohnpark bauen.

Krefeld. Das zusehends verfallende Hochhaus an der Alten Gladbacher Straße 9 bis 15 könnte im Frühjahr 2014 fallen — wenn der Mülheimer Investor namens Technoplan Haus am Südpark bis dahin die Baugenehmigung für einen Seniorenpark auf dem 4700 Quadratmeter großen Grundstück hat. Pläne gibt es jedenfalls schon — entwickelt von den Architekten Klaus Schwittay (Wuppertal) und Bertold Schmitz (Mülheim). Beide haben Erfahrungen im Bau von Altenwohnungen und Pflegeheimen.

„Wir beseitigen einen städtebaulichen Schandfleck“, wirbt Schwittay für das Vorhaben „Haus am Südpark“. 45 Seniorenwohnungen, 90 Altenpflegeplätze und zwölf bis 15 Plätze für Demenzpatienten sollen gegenüber der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule und neben der derzeitigen Kindertagesstätte gebaut werden — dazu Räume für ein Restaurant und kleinere Läden für einen Friseur und einen Kiosk. Der Innenhof der dreiflügeligen Anlage soll eine Wasserfläche bekommen.

Auf 14 Millionen Euro beziffern die Architekten das Investitionsvolumen. „Die Eigentumsverhältnisse sind gesichert“, verrät Klaus Schwittay, „der jetzige Eigentümer ist ein Privatmann.“ Was der Architekt nicht verrät: ob er selbst zu den Investoren gehört. Unklar sei auch noch, wie viele der 45 Wohnungen verkauft werden.

Schwittay hofft auf ein zügiges Verfahren: „Wir haben uns mit der Stadt auf ein vorhabenbezogenes Bauplanverfahren geeinigt.“ Derzeit allerdings steht dem Projekt „Haus am Südpark“ der bestehende Bebauungsplan entgegen. Wie die Stadtverwaltung auf WZ-Anfrage mitteilt, ist der Antrag auf Erteilung eines neuen B-Planes beim Fachbereich Stadtplanung gestellt worden. „Der wird zurzeit geprüft. Der einleitende Beschluss ist zu erwarten“, so Angelika Peters von Presseamt.

Architekt Bertold Schmitz kennt das marode, seit zehn Jahren leerstehende Hochhaus schon lange. Er sollte den Komplex zu einer Eigentumsanlage mit 50 Wohneinheiten umbauen. Doch den damaligen Besitzern soll das Geld ausgegangen sein.

Der Abbruch des elfgeschossigen Betonklotzes wird „händisch“ geschehen, wie Schwittay erklärt. Sprengen könne man im Wohngebiet nicht. „Erst muss das Gebäude entkernt, dann Geschoss für Geschoss abgetragen werden.“ Derzeit ist das Areal zwar durch einen Bauzaun gesichert, aber immer wieder klettern Kinder und Jugendliche darüber und bringen sich in Gefahr.

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