Schwimmflügel sollen Kinderleben schützen

Immer weniger Grundschüler und Kita-Kinder lernen schwimmen. Die Stadt bietet in ihren Bädern kleine Schutzengel an.

Krefeld. Im vergangenen Sommer wäre beinahe das Schlimmste passiert. Drei Geschwister befanden sich im Freibad des Badezentrums Bockum unbeaufsichtigt in höchster Gefahr, weil sie nicht schwimmen konnten. Die sechsjährige Schwester trieb plötzlich regungslos im Wasser und wurde von einem Stadt-Mitarbeiter entdeckt und wiederbelebt, die Jungen befanden sich an der Rutsche. „In letzter Sekunde gerettet“, schrieb die WZ im Juni.

„So etwas darf nie mehr passieren“, sagt Dieter Porten vom Fachbereich Sport und Bäder. Jetzt sei besonderer Handlungsbedarf, denn die Freibad-Saison steht vor der Tür. „Immer mehr Kinder können kaum oder nicht richtig schwimmen. Die Mitglieder im Fachbereich Sport und Bäder versuchen, mit zahlreichen Schwimmkursen dagegen anzuwirken.“

Schon jetzt beginnt die Aktion „Badespaß — mit Sicherheit“, die zusammen mit der Sparkasse Krefeld und der AOK durchgeführt wird. Dabei geht es vor allem um die Sicherheit der Kinder, die noch nicht schwimmen können. Eva-Maria Neder von der AOK hat die Zahlen, die verdeutlichen, wie wichtig die Aufklärung ist: „Von 4000 getesteten Grundschülern können 39 Prozent nicht schwimmen.“

Deshalb verschicken die drei Einrichtungen in der nächsten Zeit rund 10 500 Briefe mit einem Merkblatt an die Eltern der Kindergarten- und Grundschulkinder. Darauf ist eine hübsche, kindgerechte Bildergeschichte der kleinen Enten, die noch nicht schwimmen können, abgebildet. Sie regt zum Gebrauch von Schwimmflügeln an.

Außerdem macht sie auf den nächsten Schwimmkurs aufmerksam, bei dem das „Seepferdchen“ erlangt werden kann. Schwimmkurs-Anbieter der Stadt und der Vereine sind mit den entsprechenden Kontakten auf der Rückseite aufgelistet.

Als besonderes Angebot hält der Fachbereich ab dem Beginn der Freibadsaison in Bockum, Uerdingen, Fischeln und Hüls dann Schwimmflügel für günstige 2,50 Euro je Paar zum Kauf bereit. Porten: „Sie sollen am und vor allem im Wasser getragen werden und sind ein großer Sicherheitsfaktor.“

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