Hilden Hilden sucht Museums- und Archivleiter

Hilden. · Die beiden Stellen, die Wolfgang Antweiler zuvor innehatte, sind noch immer vakant.

 Wolfgang Antweiler brachte bei seinen Führungen die Stadtgeschichte näher. Am Mittwoch leitete er die Weltkriegsführung für RP-Leser.

Wolfgang Antweiler brachte bei seinen Führungen die Stadtgeschichte näher. Am Mittwoch leitete er die Weltkriegsführung für RP-Leser.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Nachdem das Stadtarchiv und das Fabry-Museum dreieinhalb Monate ohne direkte Führung waren, kommt Bewegung in die Sache. Wie die Verwaltung am Mittwoch auf Nachfrage von FDP und Bürgeraktion erklärte, steht die Ausschreibung beider Stellen kurz bevor.

Wolfgang Antweiler hat mehr als 28 Jahre lang das Stadtarchiv und das Wilhelm-Fabry-Museum geleitet. In dieser Zeit hat der promovierte Historiker ein perfekt funktionierendes und sehr gut ausgestattetes Stadtarchiv aufgebaut und das Fabry-Museum zu bundesweit beachteten Erfolgen geführt. Besonders die Archivpädagogik und historische Bildungsarbeit lag ihm am Herzen. Wolfgang Antweiler hat unter anderem spezielle Stadtführungen für Grundschüler entwickelt und ihnen altersgerecht ihre eigene Geschichte und so komplexe Phänomen wie die Industrialisierung nahe gebracht.

Das Hilden-Projekt mit einer Grundschule zeichnete der Landschaftsverband Rheinland mit einem Zuschuss von 5000 Euro aus. Acht Jugendliche dokumentierten im Stadtarchiv die Geschichte von Zuwanderern in Hilden mit der Videokamera. Dafür gab es 2009 einem von drei Hauptpreisen des Integrationsministeriums NRW. Ob und in welchem Umfang die neue Leitung von Archiv und Museum an dieser Arbeit festhalten, ist unklar.

Als Antweiler im August offiziell in den Ruhestand ging, konnte die Stadt noch keinen Nachfolger präsentieren. Bis heute sind die Stellen vakant. „Aufgrund des Ausbildung von Herrn Dr. Antweiler und seines besonderen Interesses für den Auf- und Ausbau des Wilhelm-Fabry-Museums bot es sich seinerzeit an, die Leitung des Archivs mit der Leitung des Museums als Sachgebietsleitung zusammenzufassen“, berichtet Birgit Alkenings weiter. „Zukünftig soll es eine solche Personalunion nicht mehr geben.“

Sandra Abend ist für namhafte Ausstellungen zuständig

Die Leitung des Museums und des Archivs wird in Zukunft also in verschiedenen Händen liegen. Mit Bernd Morgner gibt es noch einen stellvertretenden Museumsleiter, der sich um den Betrieb des Hildener Museums kümmert. Sandra Abend, langjährige Mitarbeiterin des Museums und seit Januar bei der Stadt verantwortlich für die Bildende Kunst, trifft darüber hinaus Vorbereitungen für namhafte Ausstellungen in diesem und im kommenden Jahr. Trotzdem soll die freie Stelle der Museumsleitung neu besetzt werden. „Der Stellenanteil für die Museumsleitung soll in Kürze intern ausgeschrieben werden“, erklärte Birgit Alkenings. Die neue Stelle ist wie in der Vergangenheit auf 7,5 Stunden pro Woche beschränkt

Wann die Position für die Archivleitung (30 Stunden pro Woche, aufgeteilt in 70 Prozent Archivleitung und 30 Prozent Dokumentenmanagement) extern ausgeschrieben wird, steht noch nicht fest – allerdings hat das Kulturamt bereits alles dafür vorbereitet, so Alkenings. „Gemäß Personalmanagementkonzept aus dem Jahr 2017 ist jede neu oder wieder zu besetzende Stelle in Zuschnitt und Umfang zu überprüfen, ehe eine Ausschreibung erfolgen kann“, erklärt die Bürgermeisterin. Das Kulturamt habe unter anderem einen externen Berater des Landschaftsverbandes Rheinland mit Zuständigkeit für Stadtarchive befragt, sich über neue Anforderungen an die Kandidaten ausgetauscht, das neue Stellenprofil entwickelt und es dem Verwaltungsvorstand zur Abstimmung vorgelegt. Dass man erst jetzt dazu komme, sei einem Antrag auf befristete Weiterbeschäftigung geschuldet, den die Stadt im Frühjahr abgelehnt habe. Mit den Vorbereitungen für die Ausschreibung haben man erst danach beginnen können, so Alkenings.

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