Marode Brücken in Düsseldorf Fleher Brücke: Grüne fragen nach verursachten Kosten und Radweg

Die Partei greift zudem den Vorschlag des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs für einen breiteren Radweg auf.

 Der Neubau könnte in den 2030er-Jahren erfolgen.

Der Neubau könnte in den 2030er-Jahren erfolgen.

Foto: Christoph Schroeter

Die baufällige Fleher Brücke wird Thema im Landtag. Die Fraktion der Grünen hat die Landesregierung in Kleinen Anfragen zu Stellungnahmen aufgefordert. Der Partei geht es einerseits um die verursachten Kosten und andererseits um die Chancen für einen besseren Radweg.

Im November war ein Gutachten veröffentlicht worden, nach dem es technisch nicht mehr möglich ist, die Brücke so zu sanieren, dass sie wieder für den sechsspurigen Verkehr freigegeben werden kann. Problematisch sind demnach Seilverankerungen, die nicht auf Ermüdungssicherheit hin geprüft werden können, sowie nicht mehr heutigen Anforderungen entsprechender verbauter Stahl. Ein Neubau soll nach ersten Prognosen in den 2030er-Jahren erfolgen, bis dahin können nur vier Spuren genutzt werden.

Die Grünen fragen nun, welche Kosten in den vergangenen 15 Jahren durch Sanierungsarbeiten am Bauwerk entstanden sind. Auch die Auswirkungen eines Tempolimits von 80 Kilometer pro Stunde auf diese Summe soll die Landesregierung darlegen. Zudem wollen die beiden Abgeordneten Stefan Engstfeld und Arndt Klocke wissen, welche Investitionen bis zum Neubau nötig sind, um die Verkehrssicherheit zu erhalten. Engstfeld: „Je schneller vor allem Lkw auf Brücken fahren, desto höher sind die Schäden, die sie durch die Erschütterungen am Bauwerk anrichten. Das ist lange bekannt. Ein Tempolimit könnte eine Möglichkeit sein, die Kosten, die der Steuerzahler für die Sanierung tragen muss, zu senken.“

Experten wie Roman Suthold vom ADAC hatten bereits kritisiert, dass die Politik zu spät auf marode Brücken reagiert habe und so die Kosten immer höher wurden. Sogar ein Neubau hätte aus Sicht von Suthold möglicherweise verhindert werden können. Die Fleher Bürger-Interessengemeinschaft bemängelt in einer aktuellen Pressemitteilung, dass nicht früher ein Tempolimit für LKW eingeführt wurde. Vor allem, weil der das Bauwerk besonders beanspruchende Schwerlastverkehr immer mehr zugenommen habe. Die Initiative wirft den Landesbehörden „fachliche Fehler“ vor.

Die Grünen wollen zudem den entfallenen Verkehrsraum besser nutzen. Der ADFC hatte bereits vorgeschlagen, den Fahrradweg zu verbreitern. Daran knüpfen die Grünen an. Sie fragen nach Umbauten und Zeitrahmen, um in jeder Richtung eine „Protected Bike Lane“ einzurichten, also baulich geschützte Fahrradstreifen. Verantwortlich für die Baustelle ist allerdings die Autobahn GmbH, die die Grünen damit indirekt ansprechen.

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