Automatisiertes Fahren Teststrecke für smarten Verkehr

Stadt will Förderantrag beim Bund stellen. Strecke für das automatisierte Autofahren ist rund sechs Kilometer lang.

Düsseldorf. Die Pläne für eine Teststrecke zum automatisierten Autofahren werden immer konkreter. Die Stadt hat sich bereits für einen knapp sechs Kilometer langen Abschnitt in der Innenstadt entschieden. Und zwar reicht er von der Abfahrt A 52 über Heerdter Dreieck, Rheinalleetunnel, Kniebrücke, Herzogstraße bis über die querende Elisabeth-, vielleicht sogar die Friedrichstraße hinaus.

Wie berichtet herrscht weitgehend Einigkeit zwischen Bund und Kommune, dass Düsseldorf eine der Städte in Deutschland werden soll, in der Technologien für smarten Verkehr weiterentwickelt werden. Einen Fördertopf mit 80 Millionen Euro stellt der Bund bis 2020 bereit. Als mögliche Empfänger hatte Verkehrsminister Alexander Dobrindt neben Düsseldorf die Städte München, Hamburg, Dresden, Ingolstadt und Braunschweig genannt.

„Wir glauben, dass wir ein gesetzter Partner sind“, sagt Andrea Blome vom Amt für Verkehrsmanagement. Voraussetzung ist allerdings, dass die Stadt bis 10. September einen Förder-Antrag beim Bund stellt und Partner für das Projekt findet. Daran arbeitet die Verwaltung zurzeit.

Wahrscheinlich mit dabei sind etwa Straßen NRW und die Rheinbahn. Denkbar ist zudem eine Zusammenarbeit mit Vodafone und Swarco, einem Experten für Ampel- und LED-Schilder-Technologien. Auch ein Partner aus der Automobilindustrie wie Mercedes oder BMW muss gefunden werden.

Wann im Falle einer erfolgreichen Bewerbung erste speziell entwickelte Testfahrzeuge über die Rheinkniebrücke fahren, ist noch offen. Fest steht allerdings, dass dort noch keine selbstfahrenden Autos unterwegs sein werden. „Es geht um automatisiertes, nicht um automatisches Fahren“, sagt Blome. Das heißt: Vor allem geht es um die Kommunikation des Autos mit Wechselwegweisern wie den Variotafeln sowie der Tunnelsteuerung — die etwa gesperrte Fahrspuren anzeigt — oder auch Parkleitsystemen. Unterschiedliche Übertragungstechnologien sollen ausprobiert werden, etwa auch mit Hilfe auf der Strecke zu installierenden Sensoren. Auch Assistenzsysteme wie Abstandhalter oder Bremshilfen sollen weiterentwickelt werden. „Das alles sind notwendige Entwicklungsschritte für das selbstfahrende Auto“, sagt Blome.

Die Vorteile dieser Technologien liegen für Blome auf der Hand. „Vernetzung und Automatisierung sorgen für einen optimierten Verkehrsfluss und mehr Sicherheit.“ Und das gelte nicht nur für den Auto-, sondern auch den öffentlichen Nahverkehr. „Da wollen wir als Stadt vorne mit dabei sein.“

Wie stark sich Düsseldorf finanziell an der Teststrecke beteiligen muss, steht noch nicht fest. Das hängt davon ab, wie stark sich die Partner einbringen und wie hoch die Förderung des Bundes ausfällt. „Die Belastung dürfte aber überschaubar sein“, sagt Blome.

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