Partnerstädte Was haben Jugendliche von Düsseldorfs Städtepartnerschaften?

Düsseldorf · Un-Parteiisch Vergeblich forderte die CDU mehr Geld für den Schüleraustausch mit Moskau, Warschau, Haifa und Co. Gefördert werden Reisen vor allem im Sportbereich.

 Der Rote Platz mit der Basilius-Kathedrale ist ein Wahrzeichen der Partnerstadt Moskau.

Der Rote Platz mit der Basilius-Kathedrale ist ein Wahrzeichen der Partnerstadt Moskau.

Foto: picture alliance/dpa/Jens Kalaene

Das Thema: Düsseldorf pflegt seit vielen Jahren etliche spannend klingende Städtepartnerschaften und -freundschaften. Das Besondere: Alle Partnerstädte sind politisch und auch touristisch interessant. Das gilt für Moskau, Warschau und Palermo ebenso wie  für Haifa in Israel und Reading (nur eine Autostunde von London entfernt), aber auch – wenn auch etwas weniger – für Chemnitz und die chinesische Boomstadt Chongqing. Aber was haben eigentlich die Düsseldorfer von diesen attraktiven Partnern?  Vor allem Kinder und Jugendliche? Zu wenig, findet die CDU im Stadtrat. Vergeblich beantragten die Fraktion schon Ende 2018 eine Aufstockung des Etats für Studienfahrten und Freizeiten um 200 000 Euro. Doch SPD, Grüne und FDP lehnten das ab, Begründung: Es gebe dafür schon verschiedene Fördertöpfe und die würden auch genutzt. Die CDU blieb skeptisch und wollte jetzt im Jugendhilfeausschuss Details zu den Budgets  wissen.


Die Fakten: Die lieferte Klaus Kaselofsky, der stellvertretende Leiter des Jugendamtes. Neben Förderstellen beim Land gibt es bei der Stadt Zuschüsse für internationale Kontakte bei drei amtlichen Stellen.

Das Sportamt stellte 2018 mehr als 32 000 Euro für Kontakte zur Verfügung, etwa für Jugend-Turniere in Haifa (Judo), Moskau (Judo), Warschau (Fußball), Chemnitz (Boxen) oder im japanischen Chiba (Tischtennis). 2019 reisen unter anderem Wasserballer vom DSC 98 nach Moskau oder die Fortuna U12 nach Warschau. Der Etat beim Jugendamt (2019: 17 700 Euro) ist nicht nur für Begegnungen in und mit den Partnerstädten reserviert, wurde aber im wesentlichen für den Austausch mit Haifa verwendet. Das Büro für Internationale und Europäische Angelegenheiten verwaltet 50 000 Euro für Zuschüsse, meist werden maximal 2000 Euro je Projekt gewährt, wenn sie der Pflege und Intensivierung der Städtepartnerschaften dienen. 2018 wurden 32 Zuschüsse genehmigt, 17 davon für Projekte mit Beteiligung von Jugendlichen. Dabei ging es sowohl um Reisen in Partnerstädte, als auch um Gegenbesuche von Jugendlichen in Düsseldorf.


Bewertung: Unklar bleibt, ob die bestehenden Fördertöpfe auch wirklich ausgeschöpft werden. Solange das nicht geklärt ist, ergibt eine Erhöhung der Mittel keinen Sinn. Vermutlich befürchtet die CDU freilich zurecht, dass die Möglichkeit von Zuschüssen für solche Reisen noch nicht bekannt genug sind. Das gilt offenkundig nicht für den Sport, wo der Austausch rege ist.

Schulen jedoch dürften durchaus etwas intensiver zu Studienfahrten vor allem nach Warschau, Moskau oder Haifa animiert werden, da gerade mit diesen Städtepartnern derzeit ein intensiverer Austausch politisch viel Sinn ergeben würde.

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