Protest gegen die neue U 81

Im Rathaus Kaiserswerth werden Hochbrücke und Linienführung glatt abgelehnt.

Düsseldorf. Bezirkspolitiker nicken nicht mehr alle Pläne der Stadtverwaltung ab. Im Norden der Stadt übt man gern Kritik gegen Fachleute.

Als jetzt Ingo Pähler, Abteilungsleiter für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau, die Streckenführung der U81 vorstellte, die eines Tages vom Flughafen über den Rhein zum Handweiser bis zur Stadtgrenze nach Neuss führen soll, gab es erstmals sogar einen Gegenentwurf für den ersten Bauabschnitt aus der Feder von CDU-Fraktionssprecher Bernhard von Kries.

Das Verwaltungspapier wurde daraufhin einstimmig abgelehnt. Ein Affront ist dies gegen den Fachausschuss des Rates, der das Papier zuvor einstimmig genehmigt hatte.

Zum ersten Bauabschnitt nur so viel: Er beginnt am S-Bahnhof des Flughafenterminals und führt über die Flughafenstraße. Die Stadtplaner wollen im großen Bogen die A 44 und Danziger Straße queren.

Das Brückenbauwerk soll 500 Meter lang sein und in einer 90-Grad-Kurve die Fußgängerbrücke und den Nordstern kreuzen. An der Lilienthalstraße/Nordstern liegt der Scheitelpunkt der Kurve bei 12 bis 13 Metern. Die Trasse führt über Freiligrathplatz und Beckbuschstraße, also auf den Gleisen von U 78/79, zur Arena.

Dies lehnt die Bezirksvertretung 5 (Nord) ab. Erstens missfällt dort die Brücke über den Nordstern mit der zu starken Kurve („enorme Quietschgeräusche“) und einer zu großen Höhe. CDU-Ratsherr Andreas-Paul Stieber meinte: „Das mag architektonisch sinnvoll für eine Expo 2020 in Dubai sein, aber nicht für unseren Stadtbezirk.“

Monika van Volxem sprach von einem „unzumutbaren und unmenschlichen Lärm für die Anlieger“, Jürgen Gocht (Grüne) von einer „drastischen Entwertung der Häuser“. Der zweite Kritikpunkt gilt dem Freiligrathplatz: Der sei schon heute überlastet. Die U 81 dort fahrenzulassen, werde die U 79 bei Großveranstaltungen behindern.

Die Alternative aus dem Rathaus Kaiserswerth sieht eine Trassenführung parallel zur A 44 und eine Querung der A 44 in Höhe Stockumer Höfe vor. Von dort könnte es zum Rheinbad, zur Dichtersiedlung und zur Arena gehen.

CDU-Ratsherr Andreas Hartnigk, Vorsitzender des Verkehrsausschusses, lehnt derlei Vorschläge ab. Seine Gründe: Der Anti-Plan berührt fremdes Gebiet, die Kreuzung der A 44 ist zu teuer, die Mitbenutzung der Zu- und Abfahrten zu den Messeparkplätzen ist nicht möglich.

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