Polizei fasst Serieneinbrecher

Mindestens zwölf Einbrüche soll ein Trio in den letzten zwei Wochen in Düsseldorf verübt haben.

Düsseldorf. Ein Insider-Tipp hat die Polizei auf die Spur einer Einbrecherbande gebracht, die nur eines zum Ziel hatte: in kurzer Zeit so viel Beute wie möglich zu machen, um dann wieder nach Bosnien-Herzegowina in ihre Heimat zurückzukehren — bevor die dunkle Jahreszeit zu Ende ist.

„Die Männer haben Einbrüche im Akkord verübt“, sagt Dieter Töpfer, Leiter des Einbruchskommissariats. Mindestens zwölf Mal sollen sie in den vergangenen zwei Wochen insbesondere in Mietwohnungen, aber auch in ein Reihenhaus eingestiegen sein. In Holthausen, Wersten, Oberbilk, Bilk, Volmerswerth und Eller. Eine ihrer Methoden: Mit einem so genannten Zylinderschloss-Abknicker wurden die Türen in wenigen Sekunden geöffnet. Vornehmliche Beute: Kameras, Handys, Laptops und Schmuck.

Nach etwa zweiwöchiger Observation, an der teilweise mehr als ein Dutzend Beamte des Einsatzkommissariats und Fahnder des „Projekts Anstiegsdelikte“ beteiligt waren, schlugen die Polizisten am Mittwochabend gegen 20 Uhr zu: in einer Bahn der Linie 706 auf der Kruppstraße. Das Trio kam nach Angabe der Polizei gerade von einem Wohnungseinbruch an der Christophstraße.

Der Zugriff erfolgte in Sekundenschnelle. „Die Rheinbahn hat hervorragend mitgespielt. Die Türen blieben verriegelt. Nichts konnte nach draußen geworfen werden“, erklärt die Leiterin der Ermittlungskommission (EK) „Zunder“, Ilka Hebbinghaus.

„Zunder“ wurde die EK nach den ersten von der Polizei beobachteten Einbrüchen „Am Zunder“ in Holthausen benannt. Ein Zivilfahnder hatte die drei Männer schon von ihrer konspirativen Wohnung an der Markenstraße in Oberbilk aus verfolgt. „Es war nicht mehr möglich, weitere Einsatzkräfte heranzuziehen“, so Ilka Hebbinghaus. Deshalb musste die Polizei die Täter diesmal noch ziehen lassen. Aber Eile war geboten. „Die Tage werden immer länger, wir wussten, dass ihre Einbruchsreise für sie zu Ende ging.“ Dann folgten weitere Observationen — und der Zugriff am Mittwoch.

In der Markenstraße wurden die Ermittler fündig. Riesige Trolleys waren kiloweise gefüllt mit Beute. Wert: mehrere 10 000 Euro. Vermutlich sollte die Flucht mit dem Bus nach Belgien gehen — und dann mit dem Flugzeug nach Hause.

Die drei mutmaßlichen Täter (26, 42, 43) sitzen in U-Haft. Ihnen wird schwerer Bandendiebstahl zur Last gelegt.

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