Düsseldorf-Urdenbach Mit der ganzen Familie zur Obsternte in die Kämpe

200 Freiwillige trafen sich in Urdenbach, um Äpfel und Birnen von den Bürgeler Obstbäumen zu schütteln.

Düsseldorf-Urdenbach: Mit der ganzen Familie zur Obsternte in die Kämpe
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Seit zwei Stunden ist Sabine Hetterich samt Ehemann Jörg und den Söhnen Victor (7) und Valentin (5) im Ernteeinsatz auf den Obstwiesen rund um Haus Bürgel in der Urdenbacher Kämpe. Mit langen Stangen hat das Quartett die Früchte von den Bäumen geschüttelt und in große Säcke gepackt. „Wir wohnen in Urdenbach und sind oft in der Kämpe“, erzählt Sabine Hetterich.

Vor allem von den Aktionen rund um Haus Bürgel sind sie und ihre Kinder begeistert. „Hier finden Römerlager statt und viele andere spannende Aktionen“, sagt sie. Und so war es für die Familie eine Selbstverständlichkeit, dem Aufruf der Biologischen Station zu folgen, bei der Obsternte zu helfen. Zumal sie als Dankeschön auch eine Tüte Äpfel mit nach Hause nehmen konnte. „Daraus machen wir dann Apfelmus oder Apfelkuchen“, sagt Sabine Hetterich.

Wie die Hetterichs sahen das viele. Und so wimmelte es auf den Wiesen, auf denen normalerweise Kühe grasen, vor Menschen. Über 200 Freiwillige hatten sich eingefunden, um bei der Ernte zu helfen. Die auffälligste Gruppe unter ihnen waren 50 Mitarbeiter des Neusser Logistik-Unternehmens UPS, die schon seit fünf Jahren bei der Ernte mithelfen.

Und in diesen Jahr gab es nicht nur logistische Unterstützung, sondern auch einen Scheck über 37 200 Euro. Mit dem Geld sollen in dem ehemaligen Kiesabgrabungsgebiet Oerkhausee bei Hilden flache Tümpel für Kreuzkröten und Eiablageplätze für Zauneidechsen angelegt werden.

„Mit der Spende können wir den Lebensraum selten gewordener Tiere erhalten“, freut sich der Vorsitzende von Haus Bürgel, Heinz Günther Nösler. „Anfang September 2010 war die Firma UPS auf uns zugekommen mit der Frage, wie sie uns unterstützen kann“, beschreibt die Leiterin der Biologischen Station, Elke Löbke, den Beginn der Zusammenarbeit. Für sie war schnell klar: „Sie hat die Fahrzeuge, wir die Äpfel.“

Es sei eine unglaubliche Entlastung gewesen, das bei den Erntetagen eingesammelte Obst nicht mehr mit den eigenen Wagen zur Mosterei und zur Obstbrennerei bringen zu müssen. In diesem Jahr ist die Entlastung besonders spürbar, denn die Ernte ist phänomenal.

Zwei LKW wurden benötigt, um die Obstsäcke abzutransportieren. Sie fahren erst zur Mosterei, wo der naturtrübe Apfelsaft hergestellt wird und dann zur Brennerei, wo die Bürgeler Obstbrände — Birnenbrand, Kaiser-Wilhelm-Brand und Apfelbrand — entstehen.

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