Düsseldorf Eine lange Nacht der Jugendkultur

Bei „Nachtfrequenz“ gab es Streetart, Musik, Skateboard-Fahren und einen Poetry-Slam.

Düsseldorf: Eine lange Nacht der Jugendkultur
Foto: Michaelis

Düsseldorf. Ein bisschen Wiese unten, ein Baum und ein Vogel, später noch ein Schriftzug — welches Bild hier genau entstehen soll, wissen die fünfjährige Käthe und ihr Vater Freddy noch nicht so genau. Mit etwa zwanzig Jugendlichen und Streetart-Erfahrenen haben sie Samstagabend die Lärmschutzwand an der Kiefernstraße neu gestaltet. Der Anlass: „Nachtfrequenz“ — die lange Nacht der Jugendkultur.

Quer über die Stadt verteilt gab es Samstagabend verschiedene Aktionen zum Mitmachen oder Zusehen für Jugendliche ab 14 Jahren. „Uns ist aufgefallen, dass es viele Veranstaltungen für Kinder gibt, aber sehr wenig für die Gruppe ab 14“, sagt Achim Radau-Krüger, Geschäftsführer des Düsseldorfer Jugendrings.

Die lange Nacht der Jugendkultur ist 2010 im Zuge der Kulturhauptstadt Essen entstanden. Waren anfangs nur Städte im Ruhrgebiet beteiligt, ist später auch Düsseldorf mit eingestiegen. „Am Anfang hatten wir hier gerade Mal vier Aktionen. 2014 waren es schon 22 und in diesem Jahr gibt es sogar 28 Aktionen im Stadtgebiet“, sagt Radau-Krüger. Damit hat Düsseldorf in diesem Jahr die meisten im Bundesland. In NRW waren insgesamt 61 Kommunen an der Jugendkulturnacht beteiligt. Zuständig sind die offenen Jugendamtseinrichtungen, die Mitarbeiter organisieren die Angebote.

Für die Jugendlichen ist eine Teilnahme an der Kulturnacht kostenlos. Zudem konnten sie im Vorfeld selbst Vorschläge einbringen und mitentscheiden, was verwirklicht werden soll. „Bei der Kulturnacht können die Jugendlichen selbst aktiv werden oder auch nur Kultur konsumieren und einen Abend in entspannter Atmosphäre verbringen“, sagt Radau-Krüger.

Wichtig war den Veranstaltern außerdem, dass Kulturangebote dezentral verteilt sind und so überall etwas los ist. „Wir wollten Kultur in die Stadtteile tragen, wo die Jugendlichen sie in ihrem eigenen Sozialraum erleben können“, erklärt der Jugendring-Geschäftsführer. Kultur hieß am Samstagabend zum Beispiel Skatenacht am Ulenbergpark, Lichtmalerei-Workshop in Flingern, T-Shirts selbst gestalten in Eller, Poetry-Slam in Unterrath und Manga- und Cosplay-Abend in Garath. Teilweise wird auf eigene Faust experimentiert — bei manchen Workshops, wie an der Kiefernstraße, sind auch Experten mit dabei.

Julian ist fast 18. Er skatet gerne. Auch am Samstag ist er mit seinem Skateboard zum Ulenbergpark gekommen. „Ich bin eigentlich immer hier“, sagt er. Dass an diesem Abend auch Musik gespielt wird und mehr los ist, findet er gut. Auch wenn an vielen anderen Stellen in der Stadt etwas geboten wird, bleibt er aber lieber beim Skatepark. Denn dort kann er auch seine Freunde treffen und einen entspannten Abend verbringen.

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