Junges Schauspiel : Boies „Ein Sommer in Sommerby“ am Jungen Schauspiel
Düsseldorf Eine Adaption des Jugendromans um besondere Sommerferien bei der Oma wird am 8. März uraufgeführt.
Wenn man die Sommerferien bei Großeltern auf dem Land verbringen darf, ticken die Uhren dort oft anders. Das dies heute nicht nur noch ein romantisierter Abglanz einer längst verloren gegangenen Realität sein mag, ist zu hoffen. Aber nicht jeder hat diese Großeltern auf dem Land, die so manches, was sonst nicht erlaubt ist, einfach geschehen lassen, den Kindern Freiraum geben, um die Natur, die Welt frei zu erspüren, ihre Grenzen frei auszuloten oder auch einfach nur mal von dem täglichen Mühlrad von Schule und Co. herunterzukommen.
In Kirsten Boies Roman müssen/dürfen Martha sowie ihre jüngeren Brüder Mikkel und Mats die Sommerferien bei der Großmutter verbringen. Dort waren die Geschwister noch nie, und eigentlich kennen sie ihre Oma auch gar nicht, die zurückgezogen in einem kleinen Haus auf einer Landzunge am Meer lebt. Und das ohne den technischen Schnickschnack, der unseren Alltag sonst begleitet. Die Oma hat kein Internet, sogar kein Telefon – dafür hat sie aber Hühner und Gänse, ein Ruderboot und sogar ein Gewehr, mit dem sie alle verjagt, die ihr zu nahekommen; beispielsweise eine Maklerin, die ihrem Grundstück zu nahe kommt. Doch den Kindern gefällt es schließlich in dieser sonderbar hermetischen Welt, die dann doch mehr nach einem Sommermärchen als nach Realität klingt.
„Mit ,Ein Sommer in Sommerby’ hat die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Kinderbuchautorin Kirsten Boie ein Sommermärchen über die Autonomie von Kindern geschrieben“, heißt es in der Ankündigung des Jungen Schauspiels, das eine Adaption des Romans in der Regie von Juliane Kann uraufführen wird.