Kultur Kompakt Über die Geschichte des Jazz in Deutschland

Düsseldorf · Wolfram Knauer, Leiter des Jazzinstituts Darmstadt, liest im Goethe-Museum.

 Wolfram Knauer liest im Goethe-Museum über den Jazz in Deutschland.

Wolfram Knauer liest im Goethe-Museum über den Jazz in Deutschland.

Foto: ja/Picasa

Am Donnerstag, 5. März, 19 Uhr, findet im Goethe-Museum die zweite Folge der neuen Veranstaltungsreihe „Lesung im Goethe-Museum“ statt. Der Leiter des Jazzinstituts Darmstadt, Wolfram Knauer, war als erster Nichtamerikaner „Louis Armstrong Professor of Jazz Studies“ an der Columbia University und liest aus seinem Buch „,Play yourself, man!‘ Die Geschichte des Jazz in Deutschland“ und spielt Musikbeispiele dazu ein. Der Eintritt ist frei.

„Play yourself!“ (Spiel‘ dich selbst!) – So lautete die Standardantwort schwarzer Musiker auf die Frage, wie man ein guter Jazzer werden könne. In der Improvisation Persönlichkeit ausbilden und zeigen – das könnte auch das Motto für die Entwicklung des Jazz in Deutschland sein. Denn es gelang der deutschen Szene, die afro-amerikanische Musiktradition aufzunehmen und eine eigene Spielart zu finden. Wolfram Knauer zeichnet diesen Weg von den Anfängen nach dem Ersten Weltkrieg bis heute nach. Er taucht ein in das Berlin der 1920er-Jahre, zeigt die Zurückdrängung von Swing und Jazz durch den Nationalsozialismus ebenso wie den Aufbruch im Nachkriegs-Frankfurt oder im Düsseldorf der 50er- und 60er-Jahre, wo beim Deutschen Amateur-Jazz-Festival Klaus Doldinger entdeckt wurde. Knauer beleuchtet die Szene in der DDR und illustriert die Umtriebigkeit der heutigen Jazz-Community. Das Buch basiert auf jahrzehntelanger Recherche und Leidenschaft – und es ist eine zum Standardwerk taugende Bestandsaufnahme des wohl vielfältigsten aller musikalischen Genres.

Goethe-Museum, Schloss Jägerhof, Jacobistraße 2.

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