Hoffnung auf neue Musiker

Der Echo, Deutschlands großer Musikpreis, wurde in der letzten Woche verliehen. Und zwei Düsseldorfer Acts machten Schlagzeilen. Auf der einen Seite Kollegah und Farid Bang, die in der Sparte „Hip-Hop/Urban National“ nominiert waren — die Kategorie, von der sie fast ausgeschlossen worden wären, und am Ende gar gewannen.

Auf der anderen Seite der mittlerweile als nationale moralische Instanz anerkannte Sänger der Toten Hosen, Campino, der zurecht die herabwürdigende Textzeile von Kollegah und Farid Bang kritisierte, wegen der sie fast vom Wettbewerb ausgeschlossen worden wären.

Unberührt von der „großen Popkultur“ suchen ganz junge Bands ihren Weg und die gute Nachricht dieser Woche für die lokale Szene ist: Der akki-Newcomerwettbewerb findet auch dieses Jahr im Mai statt, sein Fortbestand stand lange wegen mangelnden Bewerbungen junger Bands auf der Kippe. Es sieht also so aus, dass doch eine nächste Generation an jungen Poptalenten in unserer Stadt heranwächst, die in fünf oder zehn Jahren einmal soweit ist, deutschlandweite Aufmerksamkeit zu erregen oder gar eine Trophäe wie den Echo zu gewinnen. Dann hoffentlich mit einer Musik, deren Texte nicht Frauen oder Homosexuelle oder gar Opfer des Nazi-Regimes verhöhnen. Denn das alles kommt in den Hip-Hop-Tracks der Echo-Gewinner vor — schlimmer: Die radikal diffamierenden Texte sind das Geschäftsmodell dieser sogenannten Musik der beiden Rapper. Einen weiteren frischen Blick auf die junge Düsseldorfer Popszene wirft der dritte D-Dorf Pop Day am 12. Mai im Zakk. Dort treten viele Rock- und Pop-Acts auf, die ein größeres Publikum verdient haben, es gibt aber auch Unterstützung für junge Bands in Form eines Demo-Checks oder eines Selbstvermarktungs-Workshops.

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