Frühjahrsputz für das Fahrrad

Ein sauberer Drahtesel rollt besser. Andreas Brossmann von der Werkstatt Bicycle Doctors gibt Tipps für eine schnelle Reinigung.

Frühjahrsputz für das Fahrrad
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Ebenso wie in der Wohnung, bietet sich beim Fahrrad ein Frühjahrsputz an, um den Drahtesel fit für die Saison zu machen. Das dient nicht nur der Schönheit, sondern sorgt auch dafür, besser über das Pflaster zu rollen. Andreas Rossmann von der Werkstatt Bicycle Doctors erklärt, wie eine gründliche und unkomplizierte Reinigung geht und wie das Rad das Jahr über sauber bleibt.

In Baumärkten, im Fachhandel und im Internet finden Radfahrer mittlerweile viele Produkte und Anwendungstipps, unter anderem für Öle, Sprays und andere Mittel, die bei der Pflege helfen sollen. Sie sind oft für bestimmte Teile des Rads gedacht, mit spezieller Schutzwirkung. „Wer eine mehrtägige Tour plant, womöglich bei viel Regen, für den sind Produkte wie diese hilfreich. Für den Alltagsbebrauch reichen bewährte Hausmittel“, sagt Brossmann.

Um den Schmutz großflächig loszuwerden, reicht zunächst ein Lappen und Spülwasser, so der Experte. Geeignet seien beispielsweise Topflappen. Dabei sollte man die weiche Seite nehmen, um Kratzer im Lack zu vermeiden. Bei festsitzendem Dreck könne man mit Vorsicht auch mal die grobe Seite verwenden. Für Ecken und schlecht zugängliche Stellen eignet sich auch eine Zahnbürste.

Brossmann rät vollständig davon ab, den Gartenschlauch zu benutzen oder einen Dampfstrahler an der Tankstelle. „Durch den hohen Druck gelangt Wasser in die Lager. Diese rosten dann von innen“, sagt er. Beim Säubern mit dem Lappen braucht man sich hingegen keine Sorgen zu machen, dass Wasser an ungünstige Stellen gelangt.

Gegen Rost hilft bei Chromlenkern eine Chrompolitur. Sitzt der Rost tiefer, sei kein Kraut mehr dagegen gewachsen. Kleine Stellen seien harmlos. Sind große Flächen betroffen, muss der Fahrradhändler oder die Werkstatt die Teile austauschen. Präventiv helfe es, das Rad vor Witterung zu schützen und es im Winter in den Keller zu stellen, damit es austrocknen kann.

Damit die Kette wieder rund läuft, sollten die Fahrradfahrer nicht nur den Schmutz und altes Öl gründlich entfernen, sondern auch neues Öl auftragen. Beim Säubern gebe es zwei Möglichkeiten. Die Kette lässt sich mit einem Lappen trockenwischen, so der Experte. Aber auch frisches Öl eignet sich als Putzmittel, um das alte zu entfernen. Dann kommt noch eine Schicht neues Öl.

Brossmann empfiehlt, in der Fahrradsaison regelmäßig Öl auf die Kette zu träufeln, möglichst alle zwei Wochen. Damit läuft das Rad dauerhaft rund. Auch in den Bremszügen mache Öl Sinn. „Nur nichts auf die Beläge geben, denn dann greifen sie nicht mehr“, warnt er.

Brossmann rät, dabei zu nicht aggressiven, biologisch gut abbaubaren Angeboten zu greifen. „Dann ist es auch unbedenklich, wenn man zu viel davon aufträgt“, sagt er. Geeignet sei WD 40 sowie Öle der Marke Tiptop und Atlantic. „Dosen mit 250 bis 300 Millilitern kosten rund 5 Euro. Es gibt sie unter anderem in Fahrradläden und Baumärkten.

Ist das Rad sauber, so gibt es einen Trick gegen neuen Dreck. Brossmann empfiehlt, den ganzen Drahtesel mit einer dünnen Ölschicht zu versehen. „Sie wirkt schmutzabweisend.“ Dennoch sollte Rad öfter geputzt werden, bei häufigem Gebrauch etwa einmal im Monat. „Es dauert nur zwei Minuten und verhindert, dass sich Dreck richtig festsetzt.“

Einmal im Jahr bietet sich auch ein Sicherheitscheck beim Fahrradhändler an, sagt Brossmann. So können kleine Probleme behoben werden, bevor sie größere Schäden anrichten.

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