Flughafen: Alles hängt an der Nachtruhe
Der Airport möchte mehr Slots in den Spitzenstunden — der Verein „Bürger gegen Fluglärm“ signalisiert Gesprächsbereitschaft, pocht aber auf das Nachtflugverbot.
Düsseldorf. Beim Daueraufreger „Stuttgart 21“ ist Ruhe eingekehrt, nun steht der Fluglärm als „Wutthema“ ganz oben auf der Agenda. In Frankfurt ist nach Einweihung der vierten Startbahn die Hölle los; massive Proteste gibt es auch in München und Berlin. Im Vergleich dazu hält sich die Empörung über Fluglärm rings um den Stadtflughafen Düsseldorf in Grenzen — „noch“, betont Christoph Lange, der Vorsitzende des Vereins „Bürger gegen Fluglärm“, denn: „Wenn nicht endlich das Nachtflugverbot von mindestens 23 bis mindestens 6 Uhr strikt eingehalten wird, gehen die Leute in Düsseldorf, Meerbusch, Ratingen und darüber hinaus auf die Barrikaden.“
Nachdem Flughafen-Chef Christoph Blume — zuerst im WZ-Interview — den Passagierrekord am Airport erklärt und weitere Weihnachtswünsche des Flughafens formuliert hat, legen nun die Fluglärm-Gegner ihre Begehren vor. Neben der Einhaltung des Nachtflugverbotes sei vor allem der „Kampf um den letzten Billigflieger-Passagier“ und auch um Frachtverkehr nicht mehr hinnehmbar. Lange: „Die verweigerte Kooperation mit Köln-Bonn ist ein Skandal. So etwas wäre in Paris oder London mit fünf Flughäfen undenkbar.“
Eigentlich läge es im Interesse der Fluglärm-Gegner, das aktuelle Wachstum des Airports mit dem Passagier-Rekord (20 Millionen) als Horrorszenario für Anlieger darzustellen. Doch da ist Lange ganz gelassen, er glaubt die „Jubel-Nachrichten“ schlicht nicht. „Blume kann ja gerne von einem Drehkreuz träumen, nur wird daraus am kleinen Stadtflughafen in Lohausen, der keinerlei Raum zur Expansion hat, niemals etwas.“