Kultur in Düsseldorf Keine weiteren zweisprachigen Schilder

Düsseldorf · Die Verwaltung sprach sich gegen den Vorschlag des Integrationsrates aus, solche Schilder in den Stadtteilen anzubringen.

An der Immermannstraße ist bereits ein Schild angebracht, das auf Japanisch auf „Little Tokyo“ verweist.

An der Immermannstraße ist bereits ein Schild angebracht, das auf Japanisch auf „Little Tokyo“ verweist.

Foto: Marc Ingel

(anbu) Wie international Düsseldorf ist, zeigt sich daran, dass Menschen aus rund 180 Nationen in der Landeshauptstadt leben. Der Integrationsrat hatte die Verwaltung gebeten zu prüfen, ob es positive Effekte haben könne, wenn ein Straßenschild pro Stadtteil in einer anderen Sprache angebracht wird. Diese Schilder sollten die regulären Straßenschilder ergänzen und die Internationalität und Vielfalt der Stadt widerspiegeln.

Nach Einschätzung der Verwaltung wurde empfohlen, dieses Thema nicht weiter zu verfolgen. Der Grund: die hohe Sensibilität und das Risiko einer Stigmatisierung der Stadtteile. Mit den Straßenschildern sei nicht möglich, die Vielfalt vollständig abzubilden. Deshalb bestehe die Gefahr, dass sich viele Nationen und Gruppen ausgeschlossen fühlen würden, hieß es von Seiten der Stadt im Integrationsrat. Eine faire Auswahl sei deshalb nicht möglich. Es gebe bereits einige Angebote, die die Vielfalt erlebbar machten: diverse Städtepartnerschaften, Veranstaltungen der unterschiedlichen Kulturen und Sprach-Cafés seien nur wenige der Beispiele.

Im Beschluss sei als Auswahlkriterium vorgeschlagen worden, sich an der größten Einwanderungsgruppe des jeweiligen Stadtteiles oder Bezirkes zu orientieren. Das würde bei der Hälfte der Bezirke ein türkisches Schild bedeuten, heißt es in der Vorlage. Sich an der zweit- oder drittgrößten Gruppe zu orientieren, stelle die gleiche Probleme da. „Sollte ein Bezirk oder Stadtteil durch ein Straßenschild in der jeweiligen Sprache zukünftig in erster Linie mit dieser einen Kultur oder Nationalität assoziiert werden, dann birgt das die Gefahr der Förderung der Segregation“, heißt es weiter.

Im Integrationsrat waren nicht alle der gleichen Meinung. Häufig wurde das Argument genannt, dass es an der Immermannstraße ein japanisches Straßenschild gebe. Als Gegenargument wurde genannt, dass es an der Immermannstraße viele japanische Läden gibt und sich das Schild auf „Little Tokyo“ beziehe. Jedoch handelte es sich bei dem Punkt um eine Informationsvorlage, sodass der Integrationsrat nicht darüber abstimmte. Die Bezirksvertretungen seien verantwortlich und könnten das Thema weiter verfolgen. Die BV 7 stimmte bereits dafür, dass die Glashüttenstraße mit dem Zusatzschild „Via della Vetreria“ versehen wird.

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