Bilanz: Der Sowohl-als-auch-Sommer

Obwohl es gar nicht so viel geregnet hat, sind die Wirte und der Bäderchef nur mäßig zufrieden. Die Temperaturen lagen zum neunten Mal hintereinander über dem Schnitt.

Düsseldorf. Kam Ihnen dieser Sommer zu trübe vor? Dann täuschen Sie sich! Denn was die Sonnenscheindauer angeht, ist die Bilanz gar nicht so schlecht: 639,6 Stunden waren es in den Sommermonaten Juni, Juli und August. Der vorige Sommer brachte es nur auf 478,8 Stunden. Und auch in Sachen Regen war es gar nicht so übel: 241,4 Liter Regen kamen auf einen Düsseldorfer Quadratmeter. 2008 waren es noch 311 Liter.

Gleichzeitig waren die Temperaturen angenehm: Zum neunten Mal hintereinander war der Sommer zu warm. Der langjährige Mittelwert (Durchschnittstemperaturen der Jahre 1961 bis 1990) liegt bei 17,6 Grad. Dieser Sommer lag immerhin bei 18,2.

Trotzdem ist Stahlwerk-Chef Stefan Prill, der an der Ronsdorfer Straße erstmals mit seinem City-Strand Treibgut an den Start ging, eher unzufrieden mit dem Sommer: "Es fehlte einfach mal eine lange und stabile Schönwetter-Periode." Außerdem sei das Publikum unberechenbar: "Wir hatten herrliche Tage mit 30 Grad, da waren 50 Leute da. Mittwochs bei der Elektronik-Lounge und durchwachsenem Wetter waren es manchmal bis zu 400."

Ähnlich durchwachsen sieht die Bilanz bei den Biergärten aus. "Das war jetzt der dritte schlechte Sommer in Folge", klagt Andreas Steinlaub von Meyer & Freemann in Kalkum. Oft blieben viele der 300 Plätze in seinem Biergarten leer: "Immerhin war der Umsatz dieses Mal etwas besser als im Vorjahr. Wir hatten auch erstmals eine Biergarten-Garantie. Das heißt, wir haben auf Wunsch auch im Regen bedient."

Gut war dafür die Bilanz im Frankenheim Kino: Wie berichtet, freute sich Organisator Sven Kukulies über deutlich mehr als 50 000 Besucher - im Vorjahr waren es weniger als 50 000.

Weniger zufrieden ist wiederum Bäder-Chef Rüdiger Steinmetz. Gut 348 000 Besucher sind bisher in die Freibäder gekommen, 400 000 sind Durchschnitt der letzten zehn Jahre und Planziel.

Immerhin sind die Zahlen schon mal besser als im Vorjahr, da waren es am Ende nur 265 000 Besucher. Doppelt so viele kamen im Supersommer 2003. Glücklich ist Steinmetz über die deutliche Steigerung in Benrath, wo bisher über 85 000 Gäste kamen (2008: 50500): "Die Leute haben den Umbau des Bades jetzt angenommen." Spitzenreiter ist wieder Lörick mit rund 115 000 Besuchern.

Wegen des Umbaus der Hallenbäder im Süden werden Benrath und Flingern noch mindestens bis zum 20. September geöffnet bleiben. Über Rheinbad und Lörick wird die Bädergesellschaft Anfang nächster Woche entscheiden - und bis dahin der Sonne die Daumen drücken.

Und die Aussichten sind gar nicht so schlecht: Zwar ist der meteorologische Sommer vorbei. Aber der Altweibersommer ist schon in Sicht: Ab Dienstag soll es wieder sonnig werden - bei bis zu 25 Grad.

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