Die Düsseldorfer Luft wird immer besser

Deutlich gesunken ist der Ausstoß von Kohlendioxid. Hausbesitzer können allerdings mehr tun.

Düsseldorf. Ein ehrgeiziges Ziel hat sich Düsseldorf für die nächsten Jahrzehnte gesteckt: Der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) soll bis 2050 radikal verringert werden. Statt wie zurzeit zehn Tonnen pro Jahr und Einwohner sollen es dann nur noch zwei Tonnen sein. Ob die vielen Maßnahmen, die den Weg dorthin ebnen, auch erfolgreich sind, kontrolliert die Stadt anhand des Klimaberichts, der regelmäßig erstellt wird. Am Donnerstag stellte Oberbürgermeister Dirk Elbers die Dokumentation 2009 vor sowie die Energie- und Kohlendioxidbilanz 2007.

Größter Erfolg ist der drastische Rückgang des CO2-Ausstoßes von 2005 bis 2007. Die Emissionen verringerten sich um sieben Prozent - von 6148 auf 5730 Tonnen pro Jahr. "Mit einem solchen Rückgang hatten wir nicht gerechnet", sagt Werner Görtz, Leiter des Umweltamts. Vor allem Wirtschaft und Industrie hätten in energiesparende, umweltschonende Technik investiert. Ein Beispiel: Die Stadtwerke arbeiten mit Erdwärme, Biomasseanlagen und nutzen Solarenergie.

Von der CO2-Schleuder Kohlekraftwerk, das die Stadtwerke im Hafen bauen wollten, war am Donnerstag freilich nicht die Rede. Der Energieerzeuger hatte sich im Stadtrat für diesen Plan eine Abfuhr geholt.

Weiterhin intensiv muss an der Sensibilisierung privater Haushalte und Hausbesitzer gearbeitet werden. Laut Görtz gibt es hier den "größten Handlungsbedarf". Vor allem in sozial schwächeren Gemeinschaften sind das Verständnis für und der Wille zum Stromsparen nicht ausgeprägt. Dem wirkt ein Beratungsangebot der Caritas entgegen, das überaus erfolgreich läuft, wie im Umweltausschuss mitgeteilt wurde.

Während für Investoren neuer Wohnanlagen im wachsenden Düsseldorf modernste Technik schon von Gesetzes wegen selbstverständlich sein muss, tun sich manche Hausbesitzer noch immer schwer. "Es sind noch Fördermittel zur energetischen Altbausanierung da", wirbt Elbers. 3,5 Millionen Euro hat die Stadt in das Programm "Klimafreundliches Wohnen" gegeben. Mit dem Geld werden etwa Wärmedämmung, Heizungserneuerung und solare Warmwasseranlagen gefördert.

Solchen Luftreinhalte-Maßnahmen steht der große Anteil an CO2 gegenüber, den vor allem Kraftfahrzeuge in die Luft blasen. Hier gibt es laut Elbers nur eine Chance: auf Elektroautos umstellen. "Das geht natürlich nicht von heute auf morgen", sagt der Oberbürgermeister. Auf lange Sicht jedoch sollen die heutigen Exoten Standard werden. Die Einrichtung der Umweltzone bringt nach Auskunft von Umweltamtsleiter Werner Görtz nicht allzuviel.

Mehr verspricht man sich von der Umrüstung der 17000Gaslaternen, die auf Strom umgestellt werden sollen. Damit will man die rund 12500Tonnen CO2, welche die Laternen jährlich abgegeben, deutlich reduzieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort