SPD: Erste Zerreißprobe am Montag

Hock-Lager droht, Leibauer nicht zur Fraktions-Vize zu wählen.

Düsseldorf. Streitbar, streitbarer, SPD. Diese Steigerungsform gilt seit der Kommunalwahl mehr denn je. Wer glaubte, der parteiinterne Zoff sei nicht mehr zu steigern, sieht sich getäuscht. Der Ton zwischen den beiden Lagern verschärft sich weiter. Wie berichtet, geht es um die Zukunft von Bürgermeisterin Gudrun Hock.

Sie möchte das Amt weiter ausfüllen- ihre parteiinternen Gegner fordern ihren Rückzug. Ratsfrau Helga Leibauer steht für eine Gegen-Kandidatur bereit, weshalb das Hock-Lager jetzt gegen Leibauer mobil macht. Wenn diese bei ihrer Haltung bleibe, könne es sein, dass man sie am Montag nicht - wie eigentlich geplant - zur stellvertretenden Fraktionschefin wählt.

Allerdings sieht es nicht danach aus, dass diese Drohung auf der Gegenseite verfängt. Leibauer sei fest entschlossen, heißt es. Noch-Ratsherr Manfred Abels etwa, der den Sprung ins Parlament nicht wieder geschafft hat, formuliert es mehr als deutlich: "Wenn der Umbruch in der SPD-Fraktion gelingen soll, kann das nur ohne Gudrun Hock sein."

Hocks Gegner werfen ihr vor, nicht bodenständig genug zu sein. Die Rede ist von "Bussi-Bussi-Sozialismus", die Sorgen der kleinen Leute seien ihr fern. Die Anhänger der Bürgermeisterin keilen zurück. Leibauer habe nicht das Format, um das Amt auszufüllen. Sie als neue Fraktions-Vize zu akzeptieren, sei schon ein Kompromiss gewesen - den die Gegenseite nun aufgekündigt habe.

Udo Figge, Bezirksvorsteher im Stadtbezirk 3 (u.a. Bilk), verwahrt sich wiederum gegen den von Hock geäußerten Vorwurf, er habe dazu aufgerufen, keinen Wahlkampf für die Parteichefin und Bundestagskandidatin Karin Kortmann zu machen. "Etwas in dieser Art habe ich nie gesagt. Im Gegenteil: Ich unterstütze Karin Kortmann bedingungslos, habe selbst ihre Plakate aufgestellt."

Hintergrund des Konflikts ist immer noch der Streit zwischen Hock und dem bisherigen Fraktionschef Günter Wurm. Er hat zu einer Spaltung vor allem in der Fraktion, letztlich aber auch in der Partei geführt.

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