Tennis Rochusclub hat seine Mannschaft zusammengestellt

Teamchef Detlev Irmler bezweifelt, dass die Bundesliga-Saison der Herren wie vorgesehen am 4. Juli startet.

 Pablo Andujar ist Spitzenspieler der Bundesliga-Mannschaft des Rochusclubs aus Düsseldorf.

Pablo Andujar ist Spitzenspieler der Bundesliga-Mannschaft des Rochusclubs aus Düsseldorf.

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Das Rochusclub-Team steht: Die Tennis-Bundesliga der Herren könnte nach Ansicht von Teamchef Detlev Irmler planmäßig starten. Doch ob am
4. Juli tatsächlich die gelben Filzkugeln über die Netze fliegen, ist fraglich. „Der Start der Damen-Bundesliga ist schon um vier Wochen nach hinten verschoben worden“, erläutert Irmler. „Ob die Herren wie geplant beginnen, da hege ich so meine Zweifel.“

Derzeit weiß niemand, ob Zuschauer zugelassen werden, welche Reisebedingungen für ausländische Spieler herrschen und inwieweit vor Ort getestet werden kann oder muss. „Alle Bundesligisten haben sich dafür ausgesprochen, dass, sollten keine Besucher zugelassen werden, die Bundesliga nicht gespielt wird“, so Irmler.

Im Jahr 2020 fiel die
Tennisliga wegen Corona aus

Sollte gespielt werden, könnten noch die Bestimmungen für den internationalen Turnierzirkus Ärger bereiten. Die ATP (Association of Tennis-Professionals) schreibt für ihre weltweiten Wettspiele vor, dass die Profis 48 Stunden vor Beginn des Turniers an Ort und Stelle sein müssen. Zusätzlich müssen auch negative Tests vorgelegt werden. „In normalen Bundesligazeiten kommen die Spieler manchmal sehr kurzfristig zu den Ligaspielen, weil sie vorher bei ATP-Turnieren im Ausland im Einsatz sind. Sollte die 48 Stunden Regelung auch für die Bundesliga 2021 greifen, wird es für alle Klubs sehr schwer, für die Spieltage Teams mit ATP-Spielern zusammenzustellen“, so Irmler. „Nach Sonntagsspielen ist es für die Profis unmöglich bei ATP-Turnieren zu starten, die am Montag beginnen. Oder sie verzichten auf ihren Ligaeinsatz.“

Wegen der Unwägbarkeiten hat Irmler quasi zwei Mannschaften in seinem Kader zusammengestellt. Einmal eine mit Internationalen Spitzenkräften, einmal einen Talentschuppen mit deutschen Nachwuchsspielern. „Ich habe fünf junge Deutsche im Kader und jeweils einen jungen Jordanier und Slowaken. Auf sie kann ich immer zurückgreifen, wenn die internationalen Spieler nicht zur Verfügung stehen“, konstatiert der Rochusclub-Teamchef. „Klar ist, es wird eine schwierige Saison. Wenn die anderen Teams ständig mit ihren Top-Mannschaften antreten, muss auch ich immer mit dem internationalen Team antreten. Das ist aber über die gesamte Saison aus finanziellen Gründen nicht möglich.“

Und dabei musste Irmler bereits abspecken. Im Jahr 2020, in dem die erste Tennisliga-Deutschlands wegen Corona ausgefallen ist, war der Norweger Casper Ruud (Weltrangliste 27) seine Nummer eins. Als Nummer zwei stand Feliciano Lopez (damals WR 56) auf der Rochusclub Meldeliste. Es folgte Pablo Andujar (damals WR 53). In der anstehenden Saison ist Andujar (aktuell WR 80) die Nummer eins, Roberto Carballes-Baena (WR 105) die Nummer zwei. Wobei allerdings die Nummer drei des Rochusclubs, Jaume Munar, die Nummer zwei in der Weltrangliste überflügelt hat. Munar steht derzeit auf Weltranglistenplatz 81.

Im Vergleich mit anderen Bundesligisten ist der Rochusclub nicht so gut aufgestellt. So spielen Benoit Paire (WR 35) für den Kölner THC Rot Weiß, Jan-Lennard Struff (WR 41) für den TC Großhesselohe, Dominik Thiem (WR 4) für TK GW Mannheim, Cristian Garin (WR 24) für den Gladbacher HTC, Hubert Hurjacz (WR 16) für TuS Sennelager oder Roberto Bautista-Agut (WR 11) für TK Kurhaus Aachen. „Erfahrungsgemäß kommen Top-50-Spieler nicht so häufig in der Liga zum Einsatz. Das Problem mit den ständige ATP-Verpflichtungen der besten 50 haben wir nicht“, so Irmler. Er vertraut seiner Mannschaft, denn er weiß, für den Rochusclub, für den Teamchef werden sie sich alle auf dem Court zerreißen.

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