Neuer Glanz für die alte Dorfkirche

In Witzhelden gibt es am Samstagabend einen großen Festgottesdienst zur Wiedereröffnung.

Neuer Glanz für die alte Dorfkirche
Foto: Doro Siewert

Witzhelden. Prächtig erstrahlt die Witzheldener Dorfkirche im Licht der abendlichen Herbstsonne. Seit dem vergangenen Jahr wird das evangelische Gotteshaus aufwendig saniert. Für ein halbes Jahr musste die Kirche, deren Ursprünge bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen, geschlossen bleiben. In dieser Zeit öffnete die katholische Gemeinde St. Heinrich gastfreundlich ihre Pforten. Neben den Gottesdiensten fand dort unter anderem auch eine Ehrenkonfirmation statt. Am Samstagabend wird die denkmalgeschützte Bauern-Barock-Kirche um 18 Uhr mit einem Festgottesdienst wiedereröffnet.

In drei Phasen wird und wurde diese saniert. Zunächst musste im vergangenen Jahr der vierstöckige Kirchturm aus dem 12. Jahrhundert, liebevoll „Der Alte vom Berg“ genannt, mit einem Stahlkorsett versehen werden. „Es bestand beim Turm sogar Einsturzgefahr, da gab es Handlungsbedarf“, sagt Pfarrer Stephan Schneider. Außerdem drohten auch Steine aus der Fassade zu fallen. Diese mussten komplett neu mit atmendem Beton verfugt werden.

In diesem Jahr gingen die Sanierungsarbeiten im Innenraum der imposanten Saalkirche weiter. Dort hat vor allem der Verkehr, der auch große Lastwagen durchs Höhendorf führt, seine Spuren hinterlassen. „Es gab große Risse in der Decke und an den Wänden, die verfugt werden mussten. Außerdem wurde alles neu verputzt“, berichtet Schneider. Im kommenden Jahr stehen im Innenraum weitere Arbeiten bei laufenden Betrieb an, dann müssen unter anderem die Holzsäulen und die Aufgänge zur Empore instandgesetzt werden.

„Insgesamt wurden in die Renovierung bereits mehrere 100 000 Euro investiert, die noch nicht komplett refinanziert sind“, sagt Schneider. Finanzielle Unterstützung gab es dabei unter anderem vom Kirchbauverein sowie vom Landschaftsverband Rheinland, von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, von der Stiftung zur Bewahrung Kirchlicher Baudenkmäler und von der Ursula- und Karl-Heinz-Rössner-Stiftung.

Bei der Gemeinde komme die frisch renovierte Kirche, bei der die Stadt gerade den Vorplatz wieder herrichtet, gut an. „Sie ist der geistliche Mittelpunkt unserer Gemeinde mit 2000 Mitglieder und sie ist der kulturelle Mittelpunkt Witzhelden. Hier finden beispielsweise regelmäßig Konzerte statt.“ Der erste ökumenische Gottesdienst konnte wie geplant beim Erntedankfest gefeiert werden.

Die Sanierung betreut die Kölner Architektin Ilsetraut Popke, eine auf Denkmal-Restaurierung spezialisierte Expertin. Durch die Arbeiten wurde auch an der Seite der Kirche ein barrierefreier Zugang geschaffen. Barrierefrei ist inzwischen ebenfalls das Gemeindehaus in Witzhelden zugänglich.

Das Gotteshaus wird auch nach der erfolgten Sanierung weiterhin auf Unterstützung angewiesen sein. Da die alte, evangelische Dorfkirche nicht nur ein baugeschichtliches wie kirchen-historisches Juwel, sondern auch die gute Stube und der kulturelle Mittelpunkt des Höhendorfes ist, freut sich der Kirchbauverein Witzhelden über stetig wachsende Mitgliederzahlen. Der Vorstand hatte sich zum Ziel gesetzt, die Anzahl der Mitglieder in diesem Jahr von 80 auf 160 Mitglieder zu verdoppeln.

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