Flüchtlinge Fördergeld für Integrationsprojekte

Die Stadt ist mit allen drei Anträgen erfolgreich. Insgesamt fließen 1,3 Millionen Euro.

Burscheid. Das ist ein großer Erfolg für die Stadtverwaltung: Das Land hat am Freitag bekanntgegeben, dass aus dem Städtebau-Sonderprogramm zur Integration von Flüchtlingen alle drei aus Burscheid beantragten Projekte gefördert werden. Insgesamt fließen so über 1,3 Millionen Euro in die Stadt.

Nach Angaben des Ministeriums für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung waren für den erst Mitte Dezember aufgelegten Fördertopf in Höhe von 72 Millionen Euro von 184 Kommunen Anträge mit einem Gesamtvolumen von rund einer halben Milliarde Euro eingereicht worden. Zum Zuge kamen schließlich 147 Projekte aus hundert Städten und Gemeinden.

Bei Bürgermeister Stefan Caplan war die Freude riesengroß: „Die Beantragung war richtig viel Arbeit. Zehn Leute haben hier im Rathaus anderthalb Wochen konzentriert daran gearbeitet, denn der Bewerbungszeitraum war extrem kurz. Aber jetzt hat sich diese ganze Arbeit ja gelohnt.“

Der größte Teil der Mittel fließt in die Entstehung eines Integrations- und Bildungszentrums im alten Rathaus an der Bismarckstraße. Dort sollen nach der dringend notwendigen Sanierung laut Caplan mehrere Angebote gebündelt werden. Dazu soll das gesamte Gebäude genutzt werden.

Gedacht ist an eine Nutzung für schulische Angebote mit Förderschwerpunkt durch die benachbarte Gesamtschule. Außerdem sollen ein Büro für das Quartiersmanagement, ein Integrationsprojekt der Katholischen Jugendagentur sowie eine Radwerkstatt dort untergebracht werden. „Aber es gibt noch kein fertiges Konzept. Das sind alles nur erste Projektideen“, so der Bürgermeister.

Weiteres Geld geht an das Projekt einer interkulturellen Begegnungsstätte. Damit will die Stadt zunächst versuchen, das frühere Schuhhaus Kramer am Markt zu kaufen, um das denkmalgeschützte, aber verwahrloste Gebäude dann schrittweise zu sanieren. Mit der Bewilligung an dieser Stelle hatte Caplan nach eigenen Angaben am wenigsten gerechnet. „Das ganze Vorhaben wird wegen des Denkmalschutzes auch sehr aufwendig und langwierig.“

Schließlich fließt auch Geld, um auf dem Hilgener Sportplatz ein weiteres Fußballkleinfeld zu bauen. Die TG Hilgen hatte als Folge der gestiegenen Flüchtlingszahlen auch mehr Anmeldungen und damit einen größeren Platzbedarf gemeldet. „Hier sind wir mit der Planung schon sehr weit fortgeschritten und eine Umsetzung könnte noch in diesem Jahr erfolgen“, sagt der Bürgermeister.

Das hängt nun allerdings von dem Förderbescheid ab, der im Rathaus noch nicht vorliegt. Sicher ist schon, dass das Geld nicht auf einmal und auch nicht nur in diesem Jahr fließt, sondern bis 2018 gestaffelt ausgezahlt wird. Entsprechend muss sich die Stadt mit der Projektplanung und -umsetzung anpassen.

Wunschvorstellung im Rathaus wäre eine Reihenfolge Fußballkleinfeld, altes Rathaus und Schuhhaus Kramer. Dessen Perspektive hängt ohnehin noch von den ausstehenden Verkaufsverhandlungen mit dem bisherigen Eigentümer ab. Der Arbeit an der Beantragung folgt jetzt die langfristige Arbeit an der Umsetzung.

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