Bund-Länder-Treffen Warum es höchste Zeit für Öffnungen ist

Berlin · Alle Versuche sind gescheitert, der Corona-Gefahr mit einer einheitlichen Verteidigungsstrategie zu begegnen. Nun bleibt nur noch ein Weg. Ein Kommentar.

 Es gibt wohl nur eine Lösung aus dem Dilemma: Öffnen!

Es gibt wohl nur eine Lösung aus dem Dilemma: Öffnen!

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Normalerweise erblickt eine Maus das Licht der Welt, wenn der Berg kreißt. Bei der Ministerpräsidentenkonferenz der Bundesrepublik Deutschland war das in den vergangenen zehn Monaten anders. Was da mit Hilfe der Hebamme Angela Merkel durch den Geburtskanal gepresst wurde, war nach wenigen Atemzügen schon keiner bekannten Lebensform mehr zuzuordnen. Eigentlich vergleichbare Regeln im Kampf gegen Covid-19 wurden augenblicklich dermaßen entstellt, dass von einem gemeinsamen Geschöpf rasend schnell nicht mehr die Rede sein konnte. Entsprechend ist der Erfolg Deutschlands. Eines der reichsten Länder der Erde stöhnt und ächzt in der Abwehrschlacht gegen ein Virus, das kein Erbarmen kennt und sich seinem Opfer beinahe jeden Tag mit einer neuen Fratze zeigt.

Heute also will die MPK mit der Bundesregierung den nächsten Anlauf unternehmen, im Gleichschritt aus dem Tal der Tränen zu marschieren. Aber noch bevor die Sitzung eröffnet worden ist, werden die ersten Landesfürstinnen und Landesfürsten Pflöcke eingeschlagen haben. Die Kakophonie der Verteidigungsstrategien nimmt an Lautstärke zu. Alles wie immer, alles schon dagewesen.

Deutschland befindet sich seit fast einem Jahr im Würgegriff eines Virus. Im Grunde sind alle Versuche gescheitert, der Gefahr mit einer einheitlichen Verteidigungsstrategie zu begegnen. Die wird es auch nach dem heutigen Elefantentreffen nicht geben. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Sie heißen Fehlplanung, unbewegliche Behörden, Eigeninteressen. Die Kanzlerin will erhobenen Hauptes in den wohlverdienten Ruhestand, zwei Ministerpräsidenten wollen ins Kanzleramt, der Rest streitet teils egoman über Wege zurück in die Normalität und richtet dabei einen chaotischen Flickenteppich an.

 Lothar Leuschen, Chefredakteur der WZ, findet es ist an der Zeit für Öffnungen.

Lothar Leuschen, Chefredakteur der WZ, findet es ist an der Zeit für Öffnungen.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Für all das gibt es wohl nur noch eine Lösung: Öffnung statt Lockdown und mit Impfen, Abstand, Hygiene sowie Maske auf die Vernunft der breiten Bevölkerungsmehrheit vertrauen.

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