Konzert in der Paterskirche Das Publikum feiert „Libera Voce“

Kempen. · Der Kammerchor trat in der fast ausverkauften Kempener Paterskirche auf.

 Der Kammerchor „Libera Voce“ ist ein gern gesehener Gast in der Paterskirche.

Der Kammerchor „Libera Voce“ ist ein gern gesehener Gast in der Paterskirche.

Foto: Libera Voce/Libera voce

Um das Erkennen der „tiefgreifenden Verwandtschaft der Klangfarben der aufgeführten Werke mit den sieben Chakra-Energiezentren des Menschen, deren Spiegelbild die sieben Spektralfarben des Regenbogens sind“, gehe es in diesem Konzert, so war in der Einführung zu lesen. Wie weit die Zuhörer dazu bereit waren, sei dahingestellt.

Das schmälert aber in keiner Weise die ausgezeichneten vokalen Leistungen der rund 30 Sängerinnen und Sänger, die mit lupenreiner Intonation und homogenem Klang imponierten. Lediglich die Soprane hätten mit weniger Druck bei Fortestellen in der Höhe noch angenehmer geklungen. Das gilt auch für die beiden blutjungen Solistinnen Sophia Lehnen und Marie Angona, deren beneidenswert sichere, fast unbegrenzt wirkende Höhenflüge leider nicht ohne schneidende Schärfe auskamen.

Wunderschön austariert und mit großer Intensität dargeboten, gestaltete der Chor „The Ground“ aus der „Sunrise Mass“ von Ola Gjeilo (geb.1978) und die Auszüge aus der „Ganznächtlichen Vigil“ von Sergei Rachmaninoff (1873-1941).

Das Streichquartett „Libera Voce“ war den Vokalisten ein zuverlässiger und klangintensiver Begleiter bei diversen Vorträgen. Sehr eindrucksvoll gelang den gut harmonierenden Musikern ihr einziger Soloauftritt: das berühmte „Adagio“ aus dem Streichquartett von Samuel Barber(1910-1981).

Da der eigentlich vorgesehene Pianist kurzfristig ausfiel, hatte Dirigent David Lethen alle Hände voll zu tun, denn nicht wenige Stücke verlangten Klavierbegleitung. Er meisterte die Doppelaufgabe souverän. Doch das Sololied von Gustav Mahler für Tenor und Klavier „Ich bin der Welt abhanden gekommen“ wäre angesichts des fehlenden Pianisten besser gestrichen worden. Denn bei einem so anspruchsvollen Kunstlied sich selbst zu begleiten, kann für den Solisten kaum ein befriedigendes Ergebnis bringen.

Das Publikum, hörbar durchsetzt mit vielen begeisterten Fans des Chores, feierte „Libera Voce“ und alle weiteren Mitwirkenden mit Bravi und donnerndem Applaus so lange, bis diese zu einer Zugabe bereit waren.

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