Hackerangriff: Online-Banking mit Restrisiko

Der Kunde muss nicht den ganzen Verlust tragen.

Düsseldorf. Das Internet macht es möglich: Kunden können zu jeder Tages- und Nachtzeit mittels Online-Banking ihre Bankgeschäfte erledigen. Das ist extrem praktisch, aber auch nicht ungefährlich. Immer wieder finden Hacker neue Methoden, um an die Tans (notwendige Transaktionsnummern) der rund 26 Millionen Online-Banker zu gelangen.

Eine in der Vergangenheit erfolgreiche Methode ist das sogenannte Phishing: Hacker versuchen durch gefälschte Internetadressen, etwa von einer Bank, an die Daten des Nutzers zu gelangen. "Wenn ihr Geldinstitut beispielsweise plötzlich anstelle einer Tan gleich mehrere haben will, dann ist größte Vorsicht geboten", sagt Markus Feck, Bankjurist von der Verbraucherzentrale NRW. So würden Banken aus Sicherheitsgründen nie vorgehen. Bei Problemen würde sie sich persönlich mit dem Kunden in Verbindung setzen

Wer den bestmöglichen Sicherheitsstandard haben möchte, sollte über eine gute Firewall und ein Virenschutzprogramm verfügen. Alle Banken händigen ihren Kunden zudem Broschüren mit sinnvollen Tipps aus. Außerdem versuchen sie durch Neuentwicklungen wie beispielsweise "Mobile Tans" (siehe Info-Kasten) stetig die Sicherheitsstandards zu erhöhen. Ein Restrisiko bleibe jedoch immer, so Verbraucherschützer Feck. Deshalb sollte man schon beim kleinsten Verdacht seinen Zugang sperren lassen.

Doch was passiert, wenn man tatsächlich einem Hackerangriff zum Opfer fällt? Zum Glück bleibt der Kunde nicht auf dem ganzen Verlust sitzen. "150 Euro muss der Geschädigte selbst ersetzen, der Rest wird übernommen", sagt Michaela Roth, Pressesprecherin vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband. Wenn der Kunde allerdings seinen Online-Banking-Zugang sperren lässt, bekommt er die gesamten Verluste ersetzt. "Voraussetzung ist natürlich, dass der Nutzer nicht grob fahrlässig gehandelt hat", so Roth.

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