Exporte treiben Aufholjagd der Elektroindustrie

Frankfurt/Main (dpa) - Starke Exporte haben die Aufholjagd der deutschen Elektroindustrie beschleunigt. Man werde voraussichtlich bereits 2012 die Umsatzrekorde aus 2008 übertreffen, berichtete am Freitag der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) in Frankfurt.

Die Exporte werden bereits in diesem Jahr das Vorkrisenlevel von 144 Milliarden Euro übertreffen, sagte ZVEI-Präsident Klaus Mittelbach. Der Verband rechnet mit 162 Milliarden Euro, nach 145 Milliarden im Jahr zuvor. Für 2011 sind dann 175 Milliarden Euro angepeilt.

Vor allem die fahrzeugnahen Hersteller haben zu der rasanten Erholung der exportstärksten Branche beigetragen, berichtete der ZVEI-Chef. Ursprünglich sei man davon ausgegangen, die früheren Werte erst nach sieben Jahren wieder erreichen zu können. Ein Achtel aller deutschen Ausfuhren gehe auf das Konto der Branche. In Zukunft sollen vor allem die Elektromobilität, die Automation und die Entwicklung intelligenter und nachhaltiger Infrastruktursysteme weiterhin gute Geschäfte garantieren.

Bei der Elektro-Mobilität komme es auf eine gezielte Förderung von Forschung und Entwicklung in der Batterietechnologie an, sagte Mittelbach. Er warnte vor einer allzu konservativen Herangehensweise: „Die Chinesen geben das Tempo vor und wir müssen uns anstrengen, dieses Tempo mitzugehen.“ Die Herausforderung sei, die Entwicklungen der verschiedenen beteiligten Industrien wie Auto, Elektro und Chemie in funktionierende Systeme zusammenzubringen. Er sehe Deutschland mit der neuen Plattform zu Elektromobilität aber auf dem richtigen Weg.

Nach einem Sprung von rund 15 Prozent in diesem Jahr erwartet der Verband für 2011 ein weiteres Produktionsplus von 7 Prozent. Die Anlagen seien bereits mit 86 Prozent überdurchschnittlich gut ausgelastet. Bei den Beschäftigten habe es eine Trendwende gegeben, nachdem 2009 noch 17 000 Jobs verloren gegangen seien. Zum Tiefstand mit 810 000 Beschäftigten seien bis Ende September bereits wieder 5000 neue Jobs hinzugekommen. Zudem stellten fast alle Unternehmen wieder verstärkt Zeitarbeiter ein.

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