Historische IWF-Reform nimmt weitere Hürde

Washington (dpa) - Die umfassende Reform des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat erwartungsgemäß eine weitere Hürde genommen. Nach dem Exekutivrat stimmte am Donnerstag (Ortszeit) auch der Gouverneursrat für die deutliche Verlagerung des Machtgewichts zugunsten aufstrebender Schwellenländer wie China.

Das teilte der IWF in Washington mit. Das höchste Entscheidungsorgan des Institutes, das üblicherweise aus Finanzministern oder den Zentralbank-Gouverneuren der Mitgliedsländer besteht, votierte mit gut 95 Prozent für die Neuaufstellung. Vor einem Monat hatte bereits der Exekutivrat zugestimmt. Im nächsten Schritte müssen nun die 187 Mitgliedsstaaten grünes Licht geben - häufig muss die Reform dafür die Parlamente passieren. Das soll bis Oktober 2012 geschehen, heißt es in der IWF-Mitteilung.

Mit der Reform der UN-Sonderorganisation löst China künftig Deutschland als Nummer drei unter den IWF-Anteilseignern ab. Die Europäer verzichten auf zwei Sitze im 24-köpfigen Exekutivrat.

Aufstrebende Wirtschaftsnationen erhalten sechs Prozentpunkte mehr Stimmrechtsanteile und damit zusätzlichen Einfluss. Vor allem westliche Industrieländer geben Macht ab. Die zehn größten Eigner sind dann die USA, Japan, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Indien, Russland und Brasilien.

Die Finanzminister der 20 wichtigsten Wirtschaftsmächte (G20) hatten sich Ende Oktober in Südkorea auf die Neuordnung der Machtverhältnisse geeinigt, um die jahrelang gerungen worden war.

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