Vogt und Freund wollen WM-Medaillen

Falun (dpa) - Carina Vogt und Severin Freund verbindet mehr als nur die Rolle der großen deutschen Hoffnungsträger beim Schanzen-Showdown in Falun.

Vogt und Freund wollen WM-Medaillen
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Beide sind introvertiert, gelten als Vorzeigeathleten und verfolgen bei den Weltmeisterschaften das gleiche Ziel - sie wollen ihre erste WM-Einzelmedaille und dann gemeinsam im Mixed möglichst den Titel gewinnen. Und noch etwas haben die erste Skisprung-Olympiasiegerin der Geschichte und der olympische Goldmedaillengewinner mit dem Team gemeinsam - ihr Faible für soziale Medien.

Regelmäßig versorgen sie ihre Fans via Facebook mit Informationen - und mit jedem Erfolg nimmt die Popularität zu. Freund, der neben dem Olympia-Gold von Sotschi bereits drei im Team erkämpfte WM-Medaillen in der heimischen Vitrine liegen hat, hat da mit mehr als 48 000 Followern noch klar die Nase vorn. Doch Vogt holt auf. Die 22-Jährige hat mittlerweile mehr als 35 000 Anhänger - vor Olympia waren es nur 2000 gewesen. „Natürlich bin ich jetzt eine Person, an die man sich erinnern wird“, sagte Vogt über ihren enorm gestiegenen Bekanntheitsgrad.

Nach den ersten zwei Weltcupsiegen ihrer Karriere im WM-Winter soll sie an diesem Freitag in der Damen-Entscheidung die DSV-Adler in die Erfolgsspur bringen. „Sie kann um die Medaillen kämpfen“, sagte Bundestrainer Andreas Bauer. Vogt selbst weiß um ihre Stärke, will sich aber nicht unter Druck setzen. „Ich weiß, was ich kann“, sagte sie nach dem ersten Training am Mittwoch. Dort lag sie in allen drei Durchgängen knapp hinter den Topfavoritinnen Daniela Iraschko-Stolz aus Österreich und Sara Takanashi aus Japan in der Spitzengruppe.

Vogt schielt aber auch ein wenig auf den Mixed-Wettbewerb am Sonntag. Dann bietet sich der deutschen Top-Springerin - anders als bei Olympia - noch eine zweite Möglichkeit auf Edelmetall. „Unsere Jungs sind in einer starken Form und bringen, wie wir, gute Laune mit. Die Chancen auf einen Podestplatz sind da“, befand Vogt.

„Ich sehe mit Österreich, Japan, Norwegen, Slowenien und uns fünf Nationen, die sowohl zwei Weltklasse-Damen als auch -Herren aufstellen können. Das motiviert uns besonders“, erklärte Bauer. Die Kombination aus zwei Damen und zwei Herren hat auch für Werner Schuster ihren Reiz. „So selten wir diesen Wettkampf austragen, so spannend ist er. Das kann man von der Papierform her auch dieses Jahr wieder so erwarten“, betonte der Männer-Bundestrainer.

Das Hauptaugenmerk liegt aber zunächst auf der Einzel-Entscheidung auf der Normalschanze am Samstag. Dort will sich Severin Freund endlich den Traum von der ersten WM-Einzelmedaille erfüllen. „Ich war in der Vergangenheit oft nah dran. Jetzt bin ich in Topform“, sagte der Skiflug-Weltmeister.

Fünf Mal stand er in dieser Weltcup-Saison schon ganz oben auf dem Podest - öfter als alle Rivalen. Den Blick von ganz oben würde er am liebsten auch bei der WM genießen. Zumal Freund mit dem kleinen Bakken noch offene Rechnungen hat. Bei der WM 2013 verpasste er als Vierter knapp eine Medaille, bei Olympia legte er im ersten Durchgang eine Bruchlandung hin. Sein Wunsch für Samstag überrascht daher nicht: „Ich möchte eine Einzelmedaille.“

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