Slalom-Team bei Wind-Lotterie im Pech

Maria Höfl-Riesch erwischte es im ersten Lauf von Soldeu, Christina Geiger im zweiten - beide deutsche Slalom-Damen schieden auf Bestzeitkurs aus. Die Finnin Tanja Poutiainen wurde vom Wind verweht. Den Olympia-Test von Sotschi gewann der Schweizer Beat Feuz.

München (dpa) - Die Premieren-Abfahrt auf der Olympia-Strecke von 2014 fand im Schweizer Beat Feuz einen würdigen Sieger, das erste Weltcup-Rennen in Soldeu wurde hingegen vom Wind verweht.

Bevor die Österreicherin Marlies Schild ihren 33. Slalomsieg einfuhr, war Maria Höfl-Riesch bei noch regulären Bedingungen im ersten Durchgang ausgeschieden. „Das schmerzt natürlich schon sehr, da muss man dran arbeiten“, sagte die Doppel-Olympiasiegerin. Im Finale wurden dann die Oberstdorferin Christina Geiger als Zweite des ersten Laufs leicht, die Führende Tanja Poutiainen sehr deutlich vom aufwirbelnden Schnee behindert.

Bei besten Bedingungen im Gebirgsort Krasnaja Poljana durfte sich Feuz nicht nur über seinen dritten Erfolg in diesem Winter, sondern auch über die Gratulation von Kremlchef Dmitri Medwedew freuen. „Viel bedeutendere Personen werde ich nicht mehr treffen, denen ich die Hand schüttele“, sagte Feuz nach der Schussfahrt-Generalprobe am Alpin-Ort Krasnaja Poljana überwältigt. „Es ist genial am Geburtstag einen Sieg zu feiern und das noch auf der Olympia-Strecke.“ Der Ennepetaler Andreas Sander stellte als 16. das beste Weltcup-Resultat seiner Karriere ein, Teamkollege Stephan Keppler verzichtete wegen einer Knieverletzung auf das Rennen.

Die Damen reisen erst kommende Woche in den Ort der Winterspiele 2014, bei ihrem Auftaktrennen in Andorra ging Höfl-Riesch den ersten Durchgang angriffslustig an. Dabei war sie zeitweise schneller als die führende Finnin Tanja Poutiainen, ein Einfädler brachte sie aber um eine Top-Platzierung. „Das ist natürlich trotzdem wahnsinnig bitter im siebten Rennen zum vierten Mal auszuscheiden“, sagte die 27-Jährige. „Es ist schade und ärgerlich, aber ich muss es abhaken und einfach weitermachen.“

Die zweite Reihe konnte den Ausfall der deutschen Vorzeige-Alpinen nur bedingt kompensieren. Lena Dürr fiel nach einer starken Fahrt als Sechste des ersten Durchgangs im Finale auf Rang sieben zurück. Wie Poutiainen hatte auch Geiger schlechtere Bedingungen und konnte ihre gute Ausgangsposition nicht nutzen. „Ich bin eigentlich gar nicht so enttäuscht, das kann im Slalom schon mal passieren. Mir ist auch wichtig, dass ich gesehen habe, dass ich vorne mitfahren kann“, meinte sie. Nach ihrem Aus lag sie allerdings betrübt im Schnee - das zweite Weltcup-Podest der Karriere war dahin.

„Es ist ein Freiluftsport - das muss man leider akzeptieren“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier über die Bedingungen und wertete das Team-Ergebnis als „schwierig. Nach dem ersten Durchgang war es noch gut.“

Dagegen zeigte Schild im Finale ihre Extra-Klasse. „Natürlich habe ich Glück gehabt, dass die Tanja ausgeschieden ist. Es tut mir leid für sie, weil ich weiß, was es für ein blödes Gefühl ist, als Führende auszuscheiden“, sagte die Österreicherin. Ihr fehlt nur noch ein Slalom-Sieg auf die Bestmarke von Vreni Schneider (Schweiz).

Gar nicht erst an den Start von Krasnaja Poljana konnte Stephan Keppler gehen. Im Premierentraining hatte sich der Ebinger erneut am Knie verletzt und musste mit einer Entzündung der Patellasehne passen. „Er konnte heute Morgen nicht einmal Kniebeugen machen“, berichtete Maier, „es hat keinen Sinn gemacht, auf dieser Abfahrt musst du bei 100 Prozent sein.“

Wie bereits im Training erhielt die vom Schweizer Bernhard Russi komplett neu entworfene Strecke überwiegend positive Bewertungen der Athleten und Coaches. „Es ist eine sehr spektakuläre Piste“, sagte Feuz, „das einzige ist, man muss nur noch die Kurssetzung anpassen für Olympia.“ Auch Maier empfand den Hang als „olympiawürdig. Es ist eine der schwierigsten Strecken im Weltcup. Von uns gibt es keine Kritik, eher absolute Zustimmung.“

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