Feuz überwältigt von Medwedew-Gratulation

Krasnaja Poljana (dpa) - Der größte Jubel brandete bei der Weltcup-Premiere auf der Olympia-Piste von Sotschi 2014 während der Siegerehrung auf. Als Dmitri Medwedew den goldenen Pokal an Abfahrtssieger Beat Feuz überreichte, kreischten die jungen russischen Helferinnen ekstatisch für den Kremlchef.

„Viel bedeutendere Personen werde ich nicht mehr treffen, denen ich die Hand schüttele“, sagte Feuz nach der Schussfahrt- Generalprobe am Alpin-Ort Krasnaja Poljana überwältigt. „Es ist genial am Geburtstag einen Sieg zu feiern und das noch auf der Olympia-Strecke.“

„Ach, der Beat hat auch noch Geburtstag?“, fragte der Ennepetaler Andreas Sander überrascht und eilte nach seiner starken Fahrt auf den 16. Platz zum Schweizer, um gleich doppelt zu gratulieren. Beim ersten Weltcup im Gebirgsort Krasnaja Poljana gewann Feuz vor dem Kanadier Benjamin Thomsen und Adrien Theaux aus Frankreich sein drittes Saisonrennen.

Bei einer guten Chance auf den Gewinn der Kleinen Kugel in der Super-Kombination am Sonntag blieb aber nur wenig Zeit für eine gebührende Party an seinem 25. Geburtstag. „Vielleicht gibt es dann ja wieder Grund zu feiern“, meinte der Skirennfahrer aus dem Emmental. Im Kombi-Weltcup liegt er 16 Punkte hinter Ivica Kostelic, zudem setzt er bei nur noch 50 Zählern Rückstand im Gesamtweltcup den Kroaten auch im Kampf um die Große Kugel unter Druck.

Gar nicht erst an den Start konnte hingegen Stephan Keppler. Im Premierentraining hatte sich der Ebinger erneut am Knie verletzt und musste mit einer Entzündung der Patellasehne passen. „Er konnte heute Morgen nicht einmal Kniebeugen machen“, berichtete Alpin-Direktor Wolfgang Maier, „es hat keinen Sinn gemacht, auf dieser Abfahrt musst du bei 100 Prozent sein.“

Wie bereits im Training erhielt die vom Schweizer Bernhard Russi komplett neu entworfene Strecke überwiegend positive Bewertungen der Athleten und Coaches. „Es ist eine sehr spektakuläre Piste“, sagte Feuz, „das einzige ist, man muss nur noch die Kurssetzung anpassen für Olympia.“ Auch Maier empfand den Hang als „olympiawürdig. Es ist eine der schwierigsten Strecken im Weltcup. Von uns gibt es keine Kritik, eher absolute Zustimmung.“

Während sich Sander kurz ärgerte, dass er nur um 0,04 Sekunden sein bestes Karriereresultat verpasste, freute sich der 24 Jahre alte Thomsen unbändig über sein erstes Weltcup-Podest. „Ich bin immer noch geschockt“, meinte er, als sich der Zielraum vor dem Bergpanorama des Nordkaukasus schon längst geleert hatte. Und bei der Siegerehrung verriet Feuz, was ihm der Überraschungszweite zugeflüstert hatte. „Weißt Du, was das erste war, dass der Thomsen im Ziel gesagt hat? "Wow, jetzt bin ich endlich den Sommerjob los!"“ Während der Weltcup-Pause musste Thomsen stets arbeiten - meist als Maurer - da ihm sein Job als Skirennfahrer zu wenig einbrachte.

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