Katusha-Einspruch erfolgreich - CAS kippt UCI-Urteil

Lausanne (dpa) - Das russische Radsport-Team Katusha um den Weltranglisten-Ersten Joaquim Rodriguez darf mit sofortiger Wirkung wieder in der Eliteliga WorldTour starten.

Der Internationale Sportgerichtshof CAS kippte das Urteil des Weltradsport-Verbandes UCI vom 7. Dezember 2012 und gab dem Widerspruch der Teamleitung gegen die Degradierung in den Pro-Continental-Bereich statt. „Nach einer Anhörung des Teams sind wir zu einem anderen Schluss als die Lizenzkommission der UCI gekommen“, teilte der CAS am Freitag mit. Die Urteilsbegründung soll „in den nächsten Wochen“ folgen.

Die UCI hatte Katusha den WorldTour-Status aus „ethischen Gründen“ verweigert. Einen detaillierteren Grund hatte der Dachverband offiziell nie mitgeteilt. „Es ging um den Dopingfall unseres Sprinters Galimzianow. Fünf Minuten nachdem seine positive Kontrolle im März 2012 auf EPO bekanntgeworden war, habe ich ihn rausgeschmissen - was sollte ich mehr machen“, sagte Ex-Manager Hans-Michael Holczer, der sein ehemaliges Team vor dem CAS mit vertreten hatte.

Am Ende der abgelaufenen Saison war der Schwabe von dem ehemaligen Team-Kollegen Lance Armstrongs, Wjatscheslaw Jekimow, als Generalmanager bei Katusha ersetzt worden. Holczer rückte auf den Beraterposten des russischen Radsport-Verbandes, Ex-Sprinter Erik Zabel blieb im Team sportlicher Leiter. „Nach dem CAS-Urteil geht es mir blendend“, sagte Holczer der Nachrichtenagentur dpa am Freitag.

Durch die Aufhebung der Beschränkung darf Katusha auch an der kommenden Tour de France teilnehmen. Als Pro-Continental-Team wäre die Mannschaft auf eine Wildcard angewiesen gewesen. „In den kommenden Tagen“ werde die UCI - so eine erste Reaktion auf das überraschende CAS-Urteil - die Konsequenzen des Richterspruchs veröffentlichen. Die könnten so aussehen, dass aus dem bisherigen Kreis der 18 Erstliga-Teams für Katusha eine Formation wieder ausscheiden muss. Ansonsten wären für die laufende Saison 19 WorldTour-Teams zugelassen.

Katusha-Topfahrer Rodriguez hatte auf der „Königsetappe“ der Oman-Rundfahrt gerade die fast komplett versammelte Rundfahrt-Elite einschließlich Alberto Contador eindrucksvoll geschlagen. Ohne das CAS-Urteil hätte der Spanier wegen eines garantierten Tour-Starts wahrscheinlich das Team wechseln müssen. Ein Sieg bei der 100. Frankreich-Rundfahrt ist das erklärte Saisonziel von Rodriguez, der die Saison 2010 und 2012 als Erster der Weltrangliste abgeschlossen hatte.

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