Köster vs. Naish - Duell der Ausnahmesurfer auf Hawaii?

Westerland (dpa) - Genaue Angaben zu seinem Comeback machte Robby Naish nicht. Klar ist weder, warum die 50 Jahre alte Windsurf-Legende noch mal zu einem Wettkampf antreten will, noch in welchen Disziplinen.

Selbst auf seiner eigenen Homepage kein Wort über die Hintergründe für seine angekündigte Rückkehr beim Heim-Weltcup vom 24. Oktober bis zum 6. November auf Maui. Stattdessen wirbt Naish dort für seine Surfprodukte und Projekte. Naish reloaded als PR-Gag? „Ich lebe auf Maui und kenne das Revier wie meine Westentasche. Zuletzt habe ich viel trainiert und möchte sehen, ob ich mit den jungen Leuten noch mithalten kann“, erklärte der Amerikaner am Rande der Siegerehrung in Westerland.

Für den deutschen Weltmeister Philip Köster ist dies die einmalige Chance, sich mit seinem großen Idol beim gleichen Wettkampf zu messen. „Ich setze mich immer noch an den Strand und gucke ihm beim Surfen zu“, hatte Köster einmal über Naish gesagt. Jetzt könnte sich der 18-Jährige ausgerechnet im Heimrevier seines Vorbildes den dritten WM-Titel in Folge sichern.

Naish gilt weit über die Surfszene hinaus als Ikone der Sportart und zugleich als Freigeist, an dem sich ganze Generationen in den 80er- und 90er Jahren orientiert haben. Den ersten von insgesamt 24-Weltmeistertiteln holte der Sunnyboy schon als 13-Jähriger. Seit seinem Karriereende 2001 verdient der Multimillionär die Dollars mit selbst entworfener Surfausrüstung.

Köster wurde schon oft mit Naish verglichen - und ist in der Szene als legitimer Nachfolger von Naish und von Rekord-Weltmeister Bjørn Dunkerbeck auch anerkannt. „Er ist ein Wunderkind. Er ist wie Boris Becker. Schon jetzt größer als alle anderen“, urteilte der britische Surf-Experte Matthew Pryor. Wie Naish ist Köster der Darling der Medien und wird mit Superlativen überhäuft.

Trotzdem will Naish auch bei seinem Kurz-Gastspiel keine Sonderbehandlung. Der Superstar verzichtet auf eine Wild Card. „Ich will über die Qualifikationsrunde in das Hauptfeld kommen“, sagte er nach seiner sensationellen Mitteilung und stellte klar: „Das wird dann aber mein endgültig letzter Windsurf-Weltcup sein.“

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