König Aleks soll es richten

Für den KFC Uerdingen ist die zweite Oberliga-Saison zu Ende. Die WZ schaut zurück und blickt in die Zukunft.

<strong>Krefeld. Auf dem zehnten Platz beendet der KFC Uerdingen seine zweite Oberliga-Saison nach dem insolvenz-bedingten Zwangsabstieg vor zwei Jahren. Gerade erst war das Insolvenzverfahren beendet, schon ging es nach der WM wieder los. Wohlwissend hatte der Vorstand von einer Durchgangssaison gesprochen. "Durch die Insolvenz waren uns die Hände gebunden", erinnert sich der sportliche Leiter Jonny Hey. Wie auch in den Vorjahren musste der Trainer mit einer Handvoll Spieler beginnen. Und der hieß Jürgen Luginger. Er durfte trotz einer unglaublichen Niederlagenserie in der abgelaufenen Rückrunde bleiben. "Darüber konnten wir sehr froh sein", sagte der Vorsitzende Ralf Houben. Denn die Saison lief besser als erwartet. Als Abstiegskandidat gehandelt startete der KFC in die Spielzeit und schien dies zunächst zu untermauern: zwei Remis, zwei Punkte, zudem eine dicke 1:4-Packung gegen Turu Düsseldorf. Weil allmählich aber der Kader wuchs, ging es dann nach oben. Jonny Hey hatte bei fast allen Verpflichtungen ein glückliches Händchen. Sven Kegel und Tuukka Salonen entwickelten sich sofort zu Stammspielern. Auch die Zugänge Dennis Geiger und Denis Levering, von denen keiner etwas erwartet hatte, lohnten sich. Mike Möllensiep und Mike Manske gefielen ebenfalls, Pap Dione verstärkte die Abwehr.

Punkte gegen Teams von oben, peinliche Pleiten gegen Underdogs

Wie schon in der Vorsaison spielte der KFC gegen die Mannschaften von oben gut mit, gegen vermeintliche Underdogs kam es aber immer wieder zu bitteren Pleiten. "Trotzdem, es lief besser als erwartet", bilanziert Luginger, der dem Vorstand schon früh seine Vorstellungen unterbreitet hatte. "So hätten wir frühzeitig planen können", blickt er zurück.

Doch noch immer war das Geld knapp. Bestes Zeichen: Stürmer Christian Knappmann folgte in der Pause dem Lockruf des FC Gütersloh und hinterließ ein großes Loch. Dem Vorstand gelang es nicht, den Plänen des Coaches zu folgen. Schleppend liefen die Vorbereitungen auf die kommende Saison, für viele zu schleppend. "Es war ein permanenter Schwebezustand", so Luginger, der ebenfalls überlegen musste, wie es weiterging.

Vorerst aber musste er auch den Ausfall von Stephan Heller verbuchen. Der Kapitän schleppte sich von Verletzung zu Verletzung, war zudem auch gesperrt. Ein Umstand, den einer zu nutzen wusste: Özkan Teke.

"Unglaublich, mit welcher Konstanz er diese Rolle ausgefüllt hat", sagt Hey. Und auch Luginger hebt den jungen Türken in seiner Bilanz besonders hervor: "Diese Rückrunde hat keiner von ihm erwartet."

Erwartet hatte auch keiner, dass der KFC plötzlich punktgleich mit dem Tabellen-Dritten war. Bei der Bekanntgabe von Luginger, nicht in Uerdingen zu bleiben, ging es dann aber Richtung Mittelfeld zurück. "Wir hätten vielleicht ein, zwei, drei Plätze in der Endabrechnung weiter oben liegen können, doch auch so sind wir zufrieden", so Hey, der laut Houben maßgeblich an der Verpflichtung von Aleks Ristic als neuem Trainer beteiligt war.

"Platz vier oder besser - dieses Ziel reizt", sagte der neue Coach bei seiner Präsentation und ließ die Herzen der Fans höher hüpfen. Sie bejubelten "König Aleks" so, als sei das Ziel längst erreicht. "Wir brauchen sicher noch ein, zwei Farbtupfer", so Hey. Mit den Zugängen (siehe Kasten) sind nun 17 Mann unter Vertrag.

Kommen diese, sieht die Zukunft nicht so düster aus. Auch weil die Wirtschaft den KFC langsam, aber sicher wieder für sich entdeckt. Die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Hauptsponsor Josef Hendrichs und der Deal mit Siempelkamp lässt Nachahmer erwarten. Bei Siempelkamp soll nach WZ-Infos auch bald Mike Möllensiep arbeiten - wenn er den ihm vorgelegten Kontrakt unterzeichnet.

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