Vierkampf um den Aufstieg

Marco Christ trifft für die Fortuna und schweigt. Bisher hat er sieben Tore erzielt. Am Samstag kommt der FC Erzgebirge Aue.

Düsseldorf. Eigentlich habe "der Junioren-Sturm die Sache ordentlich gelöst", sagte Fortuna-Trainer Norbert Meier. Aber "uneigentlich" ging von Simon Terodde (21) und Sebastian Heidinger (23) beim 2:1 im Regensburger Jahnstadion keinerlei echte Torgefahr aus. Abgesehen von der Vorbereitung des zweiten Treffers.

Bei allem Bemühen, das vor allem der läuferische Einsatz Heidingers zeigte. "Er war sehr aktiv, hat viel in der Defensive ausgeholfen", so Meier. Bezeichnenderweise erzielten die Treffer zum wichtigen Erfolg des Drittligisten die Fußballer-Kollegen aus dem Düsseldorfer Mittelfeld.

Vor allem Marco Christ, der mit seinem siebten Saisontreffer nun bester Torschütze seiner Mannschaft ist und sich dadurch einen Tag Heimaturlaub verdient hatte. Christ war 2001/02 für Regensburg aktiv, ist in Nürnberg geboren und hat im Süden noch einige Freunde. Vielleicht hat er dort das Geschehene der vergangenen vier Wochen noch einmal Revue passieren lassen können.

Mit mächtig Wut im Bauch über seine Rolle als Ersatzspieler war der 28-Jährige zum Jahresauftakt gegen die Stuttgarter Kickers "nur" eingewechselt worden, hatte mit einem Freistoß-Hammer zum 2:0 für die Entscheidung gesorgt. Anschließend verweigerte Christ jeglichen Kommentar gegenüber der Öffentlichkeit.

Nach jetzt drei Toren in fünf Spielen in diesem Jahr belässt es der 1,70-m-Mann bei seinem selbst auferlegten Maulkorb. Dabei hat er sich längst die Stammposition zurückerkämpft und am vergangenen Wochenende dafür gesorgt, dass seine Fortuna auch ohne die verletzten Top-Stürmer Ranisav Jovanovic und Axel Lawarée gewinnen konnte.

Vorstandssprecher Peter Frymuth nahm die Nachricht über den ersten Auswärtssieg seit über vier Monaten, seit dem 2:0 am 14.November in Dresden, in der Heimat höchst erfreut auf. Endlich sei mal seine Forderung erfüllt worden, die "Drecksspiele" auch auswärts zu gewinnen. Zudem sei es eine starke Leistung ohne den ersten Sturm: "Auch das ist ein Lob für die besondere Leistung des Mittelfeldes und für die aufopferungsvolle Arbeit der ganzen Mannschaft."

Tatsächlich hat sich die Fortuna damit eindrucksvoll im Aufstiegsrennen festgesetzt, das nach den Ergebnissen des Wochenende zum "Vierkampf" geworden ist. Zwischen Union Berlin (52 Punkten), Paderborn (46) und den punktgleichen Düsseldorfern sowie Emden (45) werden zwei direkte Aufstiegsplätze und eine Teilnahme an den Entscheidungsspielen gegen den Drittletzten der 2. Liga vergeben. Der Vierte geht mehr oder weniger leer aus, darf sich mit der Teilnahme am DFB-Pokal trösten.

Zumindest dieses erste Ziel scheint für die Fortuna erreicht, und am Samstag gegen Aue (14 Uhr, Arena) soll es auf zu weiteren Zielen gehen - ob mit "Junioren-Sturm", einem genesenen Ranisav Jovanovic oder einem Axel Lawarée, der Anfang kommender Woche wieder mittrainieren möchte. Die Rückkehr des Top-Sturms scheint angesichts der derzeitigen Fähigkeiten aber mittlerweile nicht einmal das Wichtigste zu sein.

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