Der Gegner: In Aue wird die Hoffnung arg strapaziert

Der FC Erzgebirge musste nach dem Abstieg einen großen Einschnitt verkraften.

Düsseldorf. Die Hoffnung beim FC Erzgebirge Aue war groß, aber nur von kurzer Dauer - die Hoffnung, dem Abstiegskampf frühzeitig zu entkommen. Nach dem beeindruckenden 5:0 über Carl Zeiss Jena schien der gesicherte Mittelfeldplatz schon greifbar nahe, doch die drei fest eingeplanten Punkte gegen Schlusslicht Stuttgarter Kickers wurden am vergangenen Samstag im heimischen Erzgebirgsstadion leichtfertig verschenkt.

Am Mittwoch gelang es dem Team von Heiko Weber dann immerhin, mit einem 0:0 beim VfR Aalen einen unmittelbaren Konkurrenten auf Distanz zu halten.

So ganz unerklärlich ist das ständige Auf und Ab in der sächsischen Bergbauregion allerdings nicht. Schließlich musste Heiko Weber zu Saisonbeginn quasi bei Null anfangen. Thomas Paulus, Tomasz Kos und der nach seinem Platzverweis aus dem Spiel gegen die Stuttgarter Kickers am Samstag in Düsseldorf gesperrte Skerdilaid Curri sind die einzigen "Überlebenden" jener Erzgebirgler, die am Ende der vergangenen Spielzeit mit dem FCE abstiegen.

Nach fünf Jahren Zweitliga-Zugehörigkeit bedeutete der Sturz in die Dritte Liga eine radikale Personal-Zäsur. Sage und schreibe 22 Abgänge wurden durch 20 Zugänge ersetzt.

Da wird auch verständlich, warum der DDR-Meister der Jahre 1956, 1957 und 1959 erst am sechsten Spieltag seinen ersten Sieg feiern konnte. "Wir müssen uns in dieser Saison in der neuen Liga akklimatisieren. Vielleicht können wir in der Spielzeit 2009/10 schauen, ob nach oben etwas möglich ist", sagt Weber, der damit die nach fünf Zweitliga-Jahren inzwischen verwöhnten Fans im Lößnitztal um Geduld bittet.

Der 43-Jährige, der zuvor bei Energie Cottbus II arbeitete und von dort Torwart-Talent Martin Männel mitbrachte, möchte in Aue in Ruhe etwas Neues aufbauen. Immerhin findet er dafür in der nur 18 000 Einwohner zählenden Stadt durch die fünf Jahre, in denen die "Veilchen" in der Zweiten Liga spielten, sportliche Rahmenbedingungen vor, die Profiansprüchen genügen. "Die Möglichkeiten beim FC Erzgebirge sind hervorragend. So ein Umfeld wünscht sich jeder Trainer", sagt Weber.

Vor dem Gastspiel in Düsseldorf plagen den Trainer allerdings Sorgen, die das Unternehmen "Frühzeitiger Klassenerhalt" ins Stocken bringen könnten. Denn neben dem für drei Spiele gesperrten Curri muss Heiko Weber auch auf Top-Torjäger Ali Lukunku verzichten. Der 32-jährige Kongolese fällt mit einem Bandscheibenvorfall für sechs Wochen aus.

"Verletzungen ziehen sich wie ein roter Faden durch unsere Saison. Aber wir jammern nicht, sondern versuchen, die zu kompensieren und in Düsseldorf das beste aus der Situation zu machen", sagt Weber. Da ist sie wieder - die Hoffnung beim FC Erzgebirge Aue.

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