Fortuna Düsseldorf Erst kam Pech, dann ein Bruch dazu

Christian Gartner hofft auf eine längere Phase ohne eine Verletzung. Ob es für ihn bei Fortuna weitergehen wird, ist noch offen.

Fortuna Düsseldorf: Erst kam Pech, dann ein Bruch dazu
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Christian Gartner ist schon so etwas wie der Pechvogel der Hinrunde. Eigentlich zählte der Österreicher zu dem Kreis von Spielern, die für die Stammelf der Hinrunde in Frage kamen. Als er sich in einem Testspiel in Willich (24. August) so heftig verletzte, schien eine Rückkehr für den Rest des Jahres bei der Schwere der Blessur fast ausgeschlossen. Nach der Fraktur des Schienbeinkopfes konnte sich der 22-Jährige lange Zeit nur mit Hilfe von Krücken bewegen. Doch Gartner kämpfte sich ran.

Hatte er doch vor der Saison für so manche Beobachter überraschend seinen Vertrag in letzter Sekunde doch um ein Jahr bei der Fortuna verlängert, so wollte er auch im Sommer zeigen, was er kann und wie wertvoll er für Fortuna ist. Nur 252 Einsatzminuten hatten für ihn in der Spielzeit 2015/2016 nur zu Buche gestanden.

In Aue, im letzten Spiel der Hinrunde 16/17, stand Gartner erstmals wieder in einem Ligaspiel auf dem Rasen, und das bei schwersten Bedingungen auf einem gefrorenen Untergrund — und lieferte ein sehr gutes Spiel ab. Das überstand er verletzungsfrei und baute auf die Wintervorbereitung, um wieder vollkommen den Anschluss herzustellen.

„Der Einstieg war nicht so leicht“, sagt der Österreicher, der dann aber in beiden Testspielen auf Malta gute Leistungen zeigte. Doch erneut gab es einen Schlag auf die Knochen. Am Sprunggelenk trug er eine offene Wunde davon und musste schon wieder passen. Der Telekom-Cup am Wochenende fand ohne ihn statt. „Ich wollte die Spiele nutzen, weil noch ein wenig Aufholbedarf da ist“, sagt der 22-Jährige, der sich auf der „Halbposition“ wohler fühlt als ein reiner Abräumer. „Vor Bodze (Adam Bodzek) kann ich der Mannschaft wohl am besten helfen.“

Gartner sieht sich auch nach seinen Erfahrungen aus der U21-Nationalmannschaft Österreichs eher in jener offensiveren Rolle als in der des Ballschleppers, der er direkt vor der Abwehr bei Fortuna meist ausgefüllt hatte. „Ich denke, dass ich ein kreativer Spieler bin und vielleicht dazu beitragen kann, das offensive Spiel weiter zu beleben“, sagt er, der sich wünscht, so viele Spiele wie möglich verletzungsfrei absolvieren zu können.

Denn er schaut mit Frust auf die verlorene Zeit zurück. „Es war schon bitter, sich in einem Freundschaftsspiel zu verletzen. Und dann zog es sich so lange hin.“ Aus den veranschlagten sechs bis acht Wochen für die Verheilung des Knochenbruchs wurden zwölf. „Letztlich war es dann egal, ob es acht oder zwölf Wochen waren. Da bin ich auch lieber geduldig, um kein Risiko einer Komplikation einzugehen“, erklärt Gartner, der sich zwar gerne in den Dunstkreis von Österreichs Nationalmannschaft spielen würde, aber derzeit keine großen Hoffnungen sieht. „Der Nationaltrainer Marcel Koller hat wohl etwas andere Vorstellungen, und außerdem haben wir sehr viele gute Mittelfeldspieler.“

Ob er bald wieder näher zu seiner Heimat aktiv werden wird, ist derzeit noch offen. Aber konkrete Verhandlungen hat es offenbar zwischen Spieler und Fortuna noch nicht gegeben. Dass der Trainer nicht mehr mit Gartner zusammenarbeiten wolle oder Gartner ein Problem mit Trainer habe, sollten aber nur Gerüchte sein. Denn Gartner kann ein wertvoller Spieler für die Fortuna sein — falls er gesund und verletzungsfrei bleibt. Zudem hat er sein Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Er weiß aber selbst noch nicht genau, was er alles leisten kann.

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