Gladbach feiert gelungene Generalprobe

Mönchengladbach. Mit einem Schuss aus spitzem Winkel, der den 1:1-Endstand bedeutete, hat Raul Bobadilla am Samstagnachmittag im Borussia-Park bei den Gladbacher Anhängern die Lust, Neugier und Vorfreude auf die kommende Saison geweckt.

Zwar reichte das freche Tor (76.) des argentinischen Stürmers, der seine kräftige Statur nicht nur in dieser Szene wirkungsvoll einzusetzen vermochte, nicht zum Sieg gegen die Bolton Wanderers aus der englischen Premier League. Aber es löste "emotionale Momente" aus - und läutete ein stimmungsvolles Saisoneröffnungs-Fest ein, das am Wochenende rund 100 000 Menschen ins sonnenüberflutete Mönchengladbach lockte. Nur wenn die Narren am Ruder sind und sich beim Veilchendienstagszug frierend, singend und schunkelnd ins karnevalistische Getümmel stürzen, sind mehr Menschen in der linksrheinischen Großstadt unterwegs.

Auch Bobadilla, der sich von der eher beschaulichen Fußball-Idylle in der Schweiz verabschiedet hat und von Grashopper Zürich zum Niederrheinklub wechselte, war eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal in jeder Beziehung beeindruckt vom fröhlichen Borussen-"Ballyhoo" mit Sport, Musik, Show, Spiel sowie Talk- und Autogrammrunden. Super-Tage im Borussia Park. "Am meisten habe ich mich aber, ehrlich gesagt, über den Ausgleich zum 1:1 gefreut. Endlich hat es geklappt", sagte Bobadilla (22) nach seinem Premierentreffer im Trikot des Traditionsklubs.

Weitere Tore sollen natürlich folgen - und wenn nicht alles täuscht, wird Gladbach ein Sprungbrett sein auf der Karriereleiter des jungen Argentiniers. Als "Ausbildungsverein" hat sich Borussia Mönchengladbach trotz eines turbulenten Jahrzehnts mit zwei Abstiegen schließlich längst einen Namen gemacht. Spieler wie Marcell Jansen und Marko Marin haben in jüngster Zeit beim VfL Borussia ihre ersten Sporen verdient - und dem Verein zudem zu viel Geld verholfen (knapp 20 Millionen Euro). Ob Raul Bobadilla in deren Fußstapfen treten wird?

Gladbachs Cheftrainer Michael Frontzeck zeigte sich mit dem Auftreten seiner Mannschaft im zweiten Durchgang recht zufrieden. Da entfachte auch der neue Mittelfeldstar Juan Arango in seiner Rolle als Regisseur Schwung und Ideen. Aber Bolton hin Bolton her: ernst wird es erst am Samstag am Bornheimer Hang, im Pokalspiel beim Zweitligisten FSV Frankfurt.

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