Gladbach erdet Mainz 05

Borussia besiegt den Bayern-Bezwinger mit 2:0. Bobadilla und Reus treffen.

Mönchengladbach. Es bedurfte ja des kessen Aufsteigers aus Mainz, um beim mächtigen FC Bayern die erste große Krise nach dem 1:2 gegen den selbsternannten Karnevalsverein auszurufen. Ganz so jeck geht es nun aber nicht weiter mit der Mannschaft der Namenlosen.

Statt zumindest für 24 Stunden den Glanz des Tabellenführers der Liga genießen zu dürfen, und ihrem jungen Trainer Thomas Tuchel zum Geburtstag am Samstag ein tolles Geschenk präsentiert zu haben, ließen die Mainzer am Freitagabend nur sporadisch erkennen, warum sie bisher noch ungeschlagen waren.

Nach dem 0:2 (0:1) bei Borussia Mönchengladbach, das nach dem entlarvenden 0:3 in Bremen drohte, in untere Tabellenregion abzurutschen, ist dies nun aber auch Geschichte.

Die Geschichte des Spiels vor 42.217 Besuchern im BorussiaPark aber schrieb zunächst ein ungleiches Paar. Der solide Mittelfeldrenner Torben Marx und der wuchtige Stürmer Raul Bobadilla, der einen sehenswerten Paß des Arbeiters Marx zu seinem ersten Tor (29.) in der Bundesliga verwandelte.

Auf dem Weg dorthin stellte sich ihm der Mainzer Tohüter Heinz Müller derart ungestüm in den Weg und wurde vom Argentinier einfach umgelaufen. Wenig später musste Müller mit einer schweren Bauchmuskelverletzung das Tor verlassen. Für ihn kam Christian Wetklo, der zuletzt im Mai 2007 im Tor gestanden hatte.

Die Gladbacher hatten sich die Führung mit wenig Glanz aber stetem Bemühen um einen Torerfolg erarbeitet. "Das Ergebnis ist verdient, aber es war eine sehr komplizierte Partie für uns", fand Gladbachs Trainer Michael Frontzeck. Seine Gladbacher besaßen auch im lebhafteren zweiten Spielabschnitt die klaren Möglichkeiten.

Allerdings scheiterte Arango mit einem Freistoß am Pfosten (65.). Kollege Karim Matmour wollte offenbar kein Tor erzielen, als er freistehend vor Wetklo seine Chance kläglich verstolperte. Dann kam der große Auftritt des eingewechselten Marco Reus, der in der 84. Minute die gesamte Mainzer Hintermannschaft ausspielte und den Ball zum 2:0 versenkte.

Doppelt bitter für Mainz: Auch Ersatztorwart Christian Wetklo verletzte sich, nach dem Spiel wurde er mit Verdacht auf Beinbruch ins Krankenhaus eingeliefert. Stammtorwart Dimo Wache fehlt ohnehin langfristig. "Da rückt das Ergebnis in den Hintergrund", sagte der ohnehin enttäuschte FSV-Manager Christian Heidel.

Für Gesprächstoff sorgte am Freitag auch Michael Bradley. Gladbachs Trainer Frontzeck hatte ihn nicht in den Kader berufen. Frontzeck hatte nach dem 0:3 in Bremen moniert, Bradleys Spiel sei zu fehlerhaft.

Sportdirektor Max Eberl deutete einen weiteren Grund an, über den er sich allerdings ausschwieg. "Er fehlt jetzt einmal. Damit ist es gut", sagte Eberl. Verbrieft ist aber auch das Interesse von Clubs aus der Premier League.

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