Doping-Skandal: IOC-Athletenkommission will aktiv werden

Monte Carlo (dpa) — Claudia Bokel, Vorsitzende der Athletenkommission im Internationalen Olympischen Komitee (IOC), will bei der Aufklärung des russischen Dopingskandals aktiv werden.

Doping-Skandal: IOC-Athletenkommission will aktiv werden
Foto: dpa

„Ich werde versuchen, auf russische Athleten zuzugehen“, sagte die ehemalige Weltmeisterin im Degenfechten in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Die 41-Jährige zeigte sich enttäuscht, dass die russischen Leichtathletinnen, die in der ARD-Dokumentation „Geheimsache Doping“ den russischen Spitzensport des systematischen Dopings und den Weltverband IAAF der Korruption bezichtigt haben, sich an die Presse und nicht an die IOC-Kommission gewandt haben. „Vielleicht müssen wir eine Hotline einführen“, schlug Bokel vor.

Als Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Schutz der sauberen Athleten“ brachte sie fünf der 40 Reform-Empfehlungen zur Neuausrichtung der Ringe-Organisation ein, über die die außerordentliche IOC-Session an diesem Montag und Dienstag in Monte Carlo abstimmen wird. Einer der Vorschläge sieht vor, zu untersuchen, ob in Zukunft ein Platz für privates Trauern im olympischen Dorf eingerichtet werden kann. Bei den Winterspielen in Sotschi war norwegischen Langläuferinnen das Tragen eines Trauerflors zur Unterstützung einer Teamkollegin untersagt worden, deren Bruder vor Beginn der Spiele starb. „Da war eine Lücke. Wenn Sportler das Bedürfnis haben zu trauern, sollen sie die Möglichkeit bekommen“, sagte Bokel, die Mitglied der IOC-Exekutive ist.

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