Meinung Mehr tun gegen Gewalttäter

Über einen Mangel an Baustellen kann sich NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) wahrlich nicht beklagen. Jüngst kam noch die Affäre um die Bezahlung von Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, dazu.

Andreas Reiter

Andreas Reiter

Foto: Sergej Lepke

Der hat viele Jahre lang ohne Gegenleistung einen Sold aus der Landeskasse bekommen, also vom Steuerzahler. Sein oberster Dienstherr ist Jäger, der von seinem Amt her die Verantwortung dafür trägt.

Da kommt so eine Statistik wie die der Wohnungseinbrüche recht gelegen, um zur Abwechslung wieder einmal etwas Positives kundzutun. 15,7 Prozent Rückgang, klingt beachtlich. Was Jäger dabei vergessen hat, ist die Tatsache, dass es bei der vorigen Statistik eine überdeutliche Steigerung um 18,1 Prozent gegeben hatte — mit entsprechend heftiger Reaktion aus der Bevölkerung und den Medien.

Jäger hat es am Montag bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2016 wohl absichtlich versäumt, die deutlich gestiegene Gewaltkriminalität zu thematisieren. Dabei gehört jener tiefdunkle Bereich im Sammelsurium der Straftaten zu jenen, die Menschen besonders beängstigen. Mord und Totschlag sind auf dem Vormarsch. Die Zahl der Vergewaltigungen und besonders schwerer sexueller Nötigung ist enorm gestiegen. Eine klare Ansage, was die Landesregierung gegen Gewalttäter zu unternehmen gedenkt, wäre angebracht.

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