Zwölf Prozent: Rekordhoch für die Piraten im Bund

Rückenwind für die NRW-Wahl am 13. Mai.

Düsseldorf. Die Piraten segeln derzeit mit Hochdruck mit Kurs auf die Parlamente der Republik. Die neueste Umfrage des Instituts Forsa sieht sie bei zwölf Prozent — ein Rekordhoch in der noch jungen Geschichte der Partei. Vor allem für den wahlkämpfenden Landesverband in NRW bedeutet das vor der Landtagswahl am 13. Mai starken Rückenwind.

Landesparteichef Michele Marsching zeigte sich nur wenig überrascht von den Zahlen. „Das sind natürlich tolle Neuigkeiten. Aber wir haben in den vergangenen Tagen ohnehin auch hier im Land ein gutes Gefühl gehabt“, sagte er unserer Zeitung.

Am Wochenende haben die Piraten ihre heiße Phase des Wahlkampfs eingeleitet. Laut Marsching war die Resonanz an den Ständen sehr positiv. „Mich hat zum Beispiel in Essen eine ältere Dame angesprochen, die alles von uns wissen wollte. Die will uns auf jeden Fall wählen.“

Allerdings gibt es zwischen den zwölf Prozent im Bundestrend bei Forsa und den fünf Prozent, den Forsa noch vor Wochenfrist für die Piraten als Zustimmungswert in NRW ermittelt hat, noch eine große Lücke. Laut Marsching gibt es dafür eine einfache Erklärung: „Dazwischen gab es die Saarlandwahl. Die hat bestätigt, dass wir nicht nur ein vor-übergehendes Phänomen sind.“

Die Mitgliederzahlen des Landesverband sind in den vergangenen Monaten geradezu explodiert. Noch bei der Berlin-Wahl im vergangenen September gab es in NRW 1700 Parteimitglieder, mittlerweile sind es laut Marsching mehr als 4100.

CDU und vor allem FDP haben die Piraten ins Visier genommen. FDP-Kandidat Christian Lindner nannte sie „Linkspartei mit Internetanschluss.“ Marschings Kommentar: „Die nehmen uns Ernst und sehen uns als Konkurrenten.“ Das werde sich im Wahlkampf noch verschärfen.

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