Kampf um konservative Wähler : Söder will eine Grenzpolizei für Bayern
Bad Staffelstein. Mit einem konservativen Profil im Wahlkampf und millionenschweren Investitionen will Spitzenkandidat Markus Söder die CSU bis zur bayerischen Landtagswahl aus ihrem Umfragetief holen.
„Ich möchte jeden denkbar konservativen Wähler nicht bei anderen sehen, sondern bei uns in der CSU“, sagte der designierte Ministerpräsident nach Angaben von Teilnehmern bei der Fraktionsklausur im oberfränkischen Kloster Banz. Die Zersplitterung des bürgerlichen Lagers müsse überwunden werden.
Der 51-Jährige reagierte damit auf das schlechte Abschneiden der CSU bei der Bundestagswahl - im September hatte die CSU viele konservative Wähler an die AfD und die FDP verloren und das schlechteste Ergebnis seit 1949 eingefahren. Von den Abgeordneten erhielt er viel Zustimmung und Applaus für sein Programm unter dem Motto „Wir kümmern uns um Bayern“.
Als besonderen Schwerpunkt nannte Söder demnach die Gründung eines Landesamtes für Asyl und Abschiebungen. Der Freistaat brauche eine Art Bayern-BAMF, sagte er. Zum Zeitpunkt machte er noch keine Angaben, betonte aber, es solle „bald“ geschehen. In Deutschland obliegt dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die Koordinierung. Die Bundesbehörde arbeitet mit verschiedenen Behörden auf kommunaler und Landesebene zusammen. Von einer Bündelung verspricht sich Söder optimierte Abläufe.