Berliner Notizen „Von Politclown zu Politclown“

Berlin · Ein launiger Blick auf die politische Woche.

 Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) macht einen Scherz zur Bonpflicht.

Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) macht einen Scherz zur Bonpflicht.

Foto: dpa/Britta Pedersen

AKK hat zurzeit große Sorgen – siehe Thüringen. Am Montag war für Kramp-Karrenbauer die Welt aber noch einigermaßen in Ordnung. Da eröffnete sie die Bundeswehr-Jahrestagung. Allerdings liegt bei der Truppe auch einiges im Argen. Den Hinweis des Wehrbeauftragten, bei der Beschaffung müsse endlich das Ikea-Prinzip gelten – „aussuchen, bezahlen und mitnehmen“ – konterte AKK so: Wer jemals die schwedischen Möbel aufgebaut habe, „der weiß, so einfach ist das mit den Dingern auch nicht“. Stimmt.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Insbesondere, wenn derjenige Christian Lindner heißt. Er bekam nach dem Thüringen-Debakel ein ketzerisches Angebot – „von Politclown zu Politclown“, schrieb der Satiriker Martin Sonneborn an Lindner. Sonneborn sitzt für die Partei „Die Partei“ im Europaparlament. Jedenfalls bot er dem Liberalen dies an: „Bei uns können Sie jederzeit einen unsicheren hinteren Listenplatz haben.“ Besser als nichts.

Robert Habeck wird bald übers Wasser gehen können. So sehr wird der Grünen-Chef mitunter in den Himmel gehoben. Dabei fühlt er sich gar nicht als Heiliger. „Engel bin ich eh nicht“, meinte Habeck in einem Interview. Er habe zum Beispiel keine Ahnung, wie seine Klamotten produziert würden – ob mit Hilfe von Kinderarbeit oder nicht. Und wenn er kalte Füße bekomme, kaufe er doch das Paar Schuhe, das ihm gefalle. Der Grüne…tatsächlich ein Mensch wie du und ich.

     Grünenchef Robert Habeck wird in den Himmel gelobt.

Grünenchef Robert Habeck wird in den Himmel gelobt.

Foto: dpa/Christian Clavadetscher

Die Bonpflicht ist nach wie vor vielen ein Dorn im Auge. Neulich im Bundestag kam es diesbezüglich zu folgendem Wortwechsel: „Ich habe mich aus gegebenem Anlass heute Mittag spontan entschieden, meine Rede auf einem Kassenbon vorzubereiten“, meinte ein FDP-Mann. Nach der dreiminütigen Rede befand dann Vizepräsidenten Claudia Roth: „Das war aber ein Großeinkauf, wenn Ihre ganze Rede auf diesen Bon draufging.“

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