Kam die Entwarnung zu früh? : Ozonkonzentration schrumpft zum Teil doch weiter
Zürich (dpa) - Die Ozonschicht der Erde erholt sich - aber nicht überall. Die Schicht, die die Erde vor den krebserregenden UV-Strahlen der Sonne schützt, wird an den Polen zwar wieder dicker, nicht aber in tieferen Breitengraden, berichten Forscher im Fachblatt „Atmospheric Chemistry and Physics“.
Dort schrumpfe die Ozonkonzentration in der unteren Stratosphäre - zwischen 15 und 24 Kilometern über der Erde - weiter. Warum, wissen die Experten noch nicht.
„Das Ozon in der Stratosphäre erholt sich offenbar nicht zwischen den 60. Breitengraden Nord und Süd“, schreiben die Forscher. Das schließt große Teile der Welt mit ein - auch beispielsweise Deutschland. Die Folgen könnten den Forschern zufolge schlimmer sein als die Konsequenzen durch dünne Ozonschichten an den Polen. Zum einen, weil die UV-Strahlung in mittleren Breiten höher sei als an den Polen und zum anderen, weil dort mehr Menschen lebten.
„Das ist verblüffend und besorgniserregend“, sagt der Leiter der Atmosphärenforschung am Alfred-Wegener-Institut in Potsdam, Markus Rex, über die Ergebnisse. Forscher hätten sich zuletzt ein bisschen zurückgelehnt, „um der Ozonschicht bei der Erholung zuzusehen“, sagte Rex, der an der Studie nicht beteiligt war. Er bezeichnete die Untersuchung als robust und solide.