Nelson Mandela: Müder Held

Nelson Mandela ist Südafrikas Nationalheld, weil er für das Ende des Apartheid-Regimes und für den Aufbruch in eine gerechtere Zukunft steht. Doch der Friedensnobelpreisträger hat sich zurückgezogen in seinen Geburtsort Qunu.

Der erste schwarze Präsident Südafrikas möchte auf eigenen Wunsch nicht mehr in seine Villa im Johannesburger Stadtteil Houghton zurückkehren. Bereits Mitte Juli war er am Tag seines 93. Geburtstages in den kleinen Ort in der Provinz Ostkap gekommen.

Jetzt steht fest: Er wird dort bleiben, wird sich abschotten von der Öffentlichkeit, weil er zu gebrechlich ist, um weiter am öffentlichen Leben teilzunehmen. Und die Medien fragen bereits: Zieht Mandela sich zurück, um zu sterben?

Es ist eine bange Frage, denn die Aufstände in Johannesburg zeigen, dass die Epoche der Apartheid noch lange nicht vergessen ist. Der kleinen weißen Ober- und Mittelschicht stehen Millionen Schwarze gegenüber, die in bitterer Armut leben. Und die Kluft wird tiefer.

Mandela wird die Kraft fehlen, der sozialen Verwerfungen zum Trotz erneut ein Wir-Gefühl zu schaffen, das den Staat zusammenhält.

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