Adipositas-Chirurgen: Mehr OPs könnten helfen

Hamburg (dpa) - Nach Ansicht von Experten könnten deutlich mehr fettleibige Patienten in Deutschland von einer gezielten Magen-Darm-Operation profitieren.

„Die Adipositas-Chirurgie mit ihren verschiedenen Verfahren kommt seit vielen Jahren weltweit zum Einsatz, in Deutschland jährlich bei etwa 6000 Patienten“, sagte der Chirurg Prof. Rudolf Weiner am Mittwoch zum Auftakt eines Kongresses in Hamburg. Schätzungen zufolge kämen aber etwa 20 000 Menschen pro Jahr für einen solchen Eingriff infrage.

Jeder Fünfte in Deutschland ist den Angaben zufolge übergewichtig, knapp eine Million Menschen gelten als krankhaft fettleibig. Sie haben ein höheres Risiko für Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen. Eine schwedische Langzeitstudie habe gezeigt, dass die Dicken nach einer Operation nicht nur dauerhaft an Gewicht verlören, sondern sich teils auch Begleiterkrankungen wie Diabetes besserten.

In Hamburg treffen sich bis zum Sonnabend mehr als 2000 Fachleute auf dem Weltkongress der Internationalen Vereinigung für Chirurgie der Adipositas und Stoffwechselerkrankungen.

Fettleibige Patienten müssen in Deutschland eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen, um eine spezielle Operation am Magen-Darm-System von den Krankenkassen bewilligt zu bekommen. Dazu gehören unter anderem Anstrengungen zum Abnehmen wie Bewegung und eine veränderte Ernährung sowie ein psychiatrisches Gutachten, sagte die Medizinerin Birgit Schilling-Massmann. Darüber hinaus sollten der Body Mass Index (BMI) mehr als 35 betragen und Begleiterkrankungen vorliegen. Übergewicht liegt der Definition zufolge ab einem BMI von 25 vor.

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