Krieg in der Ukraine Russland erklärt Teilmobilmachung für beendet - 300.000 Reservisten einberufen

Russlands Teilmobilmachung von 300 000 Reservisten ist laut Angaben des Kremls abgeschlossen. Putin räumte einmal mehr ein, dass es viele Probleme gegeben habe.

Das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik via AP veröffentlichte Bild zeigt Wladimir Putin (r), Präsident von Russland, während eines Treffens mit Sergej Schoigu, Verteidigungsminister von Russland, in der Novo-Ogaryovo-Residenz.

Das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik via AP veröffentlichte Bild zeigt Wladimir Putin (r), Präsident von Russland, während eines Treffens mit Sergej Schoigu, Verteidigungsminister von Russland, in der Novo-Ogaryovo-Residenz.

Foto: dpa/Mikhail Metzel

Russlands Teilmobilmachung von 300 000 Reservisten für den Krieg in der Ukraine ist nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu abgeschlossen. Neue Maßnahmen seien nicht geplant, von nun an werde nur noch mit Freiwilligen gearbeitet, sagte Schoigu am Freitag bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Nähe von Moskau.

Der Kremlchef hatte Mitte Oktober angekündigt, dass die in der Gesellschaft umstrittene Einberufung von Reservisten innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen werden solle. Zuvor hatte bereits die russische Hauptstadt Moskau das Ende der Mobilmachung verkündet.

Putin räumte einmal mehr ein, dass es viele Probleme gegeben habe bei der vor mehr als einem Monat begonnenen Teilmobilmachung. Die Soldaten hatten oft keine passende Ausrüstung oder wurden nicht den russischen Vorschriften gemäß auf den Einsatz im Kriegsgebiet vorbereitet. Viele Reservisten kehrten bereits in Särgen zurück.

Der Kremlchef wies angesichts der Schwierigkeiten an, dass die Arbeit der Einberufungsstellen modernisiert werden müsse. Eingezogen wurden beispielsweise auch massenhaft Männer, die wegen Krankheiten, hohen Alters und aus anderen Gründen nicht hätten zum Kriegsdienst verpflichtet werden sollen. Putin wies an, sie wieder nach Hause zu schicken.

Nach Darstellung Schoigus sind 82 000 Männer inzwischen an der Front im Einsatz. Er gab das Durchschnittsalter mit 35 Jahren an. Dort sollen sie sicherstellen, dass Russland die von der Ukraine annektierten und mit Soldaten besetzten Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson nicht wieder verliert. Putin hatte erklärt, es gehe darum, eine Frontlinie von 1100 Kilometern zu sichern.

Die Ukraine hatte immer wieder angekündigt, ihre Gebiete - einschließlich der bereits 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim - zu befreien. Große Teile der einst besetzten Regionen sind inzwischen wieder unter ukrainischer Kontrolle.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort