Geiselnehmer hatte Angst um seine Waffen

Psychisch Kranker (48) schoss im Mai am Düsseldorfer Hauptbahnhof um sich.

Düsseldorf. Versuchter Totschlag, versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und Geiselnahme — so lauten die Anklagepunkte gegen den 48-jährigen Frank M., der sich seit gestern vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten muss.

M. hatte am 31. Mai am Düsseldorfer Hauptbahnhof insgesamt drei Schüsse aus historischen Vorderlader-Waffen auf Polizisten abgegeben und einer Studentin (22), die er als Geisel genommen hatte, in den Kopf geschossen. Die Frau überlebte nur, weil die Kugel nicht genügend Kraft hatte, die Schädeldecke zu durchschlagen.

Frank M. soll unter paranoider Schizophrenie leiden. Die Staatsanwältin fordert eine dauerhafte Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt. Vor Gericht gestand M. die Tat gestern in weiten Teilen und gab an, aus Angst um seine Waffen geschossen zu haben. Er hatte sechs geladene Pistolen dabei, die er angeblich zur Reparatur bringen wollte. Als ihn Polizisten im Bahnhof ansprechen, weil er sich auffällig benimmt, eskaliert die Situation: „Ich hatte Angst, dass die Polizisten mir nicht glauben und wollte meine Waffen schützen.“

Ergreifend der Auftritt des Opfers im Zeugenstand: Unter Tränen und gestützt von ihrem Bruder machte sie ihre Aussage. Der Prozess wird fortgesetzt.

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