Blauer Brief für NRW

Viele Städte und Kreise im Land haben bei den Bedingungen für lebenslanges Lernen Nachholbedarf.

Düsseldorf/Gütersloh. Gelernt wird nicht nur in der Schule. Es ist ein lebenslanger Prozess, der in vielen Bereichen des Alltags stattfindet. In Nordrhein-Westfalen sind die Bedingungen dafür aber nur mäßig, unter den westdeutschen Flächenländern schneidet NRW sogar am schlechtesten ab. Das zeigt der Deutsche Lernatlas 2011 der Bertelsmann Stiftung, der am Montag veröffentlicht wurde.

Ob in der Schule, im Beruf oder in der Gesellschaft: NRW findet sich am unteren Rand des Mittelfelds wieder (Platz zehn, 39,55 Punkte). Für diese bislang einmalige Studie zum lebenslangen Lernen wurden Statistiken und Analysen ausgewertet. Das Gesamtbild ähnelt dem vorangegangener Bildungsstudien, es gibt ein klares Nord-Süd-Gefälle: Bayern (58,8) und Baden-Württemberg (56,7) schneiden besonders stark ab, Bremen (29,7) und Mecklenburg-Vorpommern (31,7) liegen ganz hinten.

Aber auch in NRW gibt es unter den Landkreisen Ausreißer nach oben: Coesfeld (52,61) und Warendorf (49,6) im Münsterland erreichten fast „bayerische“ Werte. In unserer Region schnitten die Kreise Mettmann (40,36) und Viersen (40,05) sowie der Rheinisch-Bergische (41,1) und der Ennepe-Ruhr-Kreis (41,43) überdurchschnittlich gut ab.

Die Auswahl zeigt: Im eher ländlichen Raum lernt es sich laut Studie besser als in größeren Städten. Das gelte sowohl für das schulische und berufliche sowie für das soziale Lernen. Nur beim persönlichen Lernen, also zum Beispiel privaten Weiterbildungsmöglichkeiten oder Kulturangeboten vor Ort, sind Städte stärker.

Bei den Großstädten der Region schneidet Düsseldorf (39,1) noch relativ gut ab, findet sich im Vergleich aller kreisfreien größeren Großstädte aber nur auf Platz acht von 13 wieder. München (60,2) liegt da an der Spitze, Köln an siebter Stelle. Nur beim beruflichen Lernen erreicht Düsseldorf Werte über dem NRW-Schnitt.

Schwache Punktzahlen bekamen Mönchengladbach (30,17), Wuppertal (32,98) und Remscheid (33,86). Sie landeten in der Gruppe der kleineren und mittleren Großstädte auf den Plätzen 51, 48 und 47 von 56. Alle drei Städte kamen im Schulbereich nahezu an Durchschnittswerte heran, schlechte Noten gab es in Mönchengladbach vor allem für das berufliche Lernen, in Wuppertal und Remscheid für den Bereich des persönlichen Lernens.

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