Die Liebe zum kleinen Haus

Doris und Horst Schumacher lernten sich in der Mirke kennen und lieben – und leben bis heute glücklich in der gleichen Straße.

Mirke. Kleine verwinkelte Räume, alte Türen, eine winzige, enge Wendeltreppe, die sich durch das gesamte Haus zieht. Das ist das Heim der Familie Schumacher - und das seit fast 53 Jahren. 13,70 Deutsche Mark bezahlten Horst und Doris Schumacher mit ihren beiden Töchtern damals für knapp 30 Quadratmeter aufgeteilt auf zwei Zimmer. Die Toilette teilten sie sich mit zwei anderen Parteien, die damals noch mit im Haus wohnten.

Mittlerweile ist das Ehepaar der einzige Mieter von knapp 120 Quadratmetern Wohnfläche des knapp 370 Jahre alten Hauses in der Mirke 12. Das Ehepaar hat sich in der Straße kennengelernt, in der es heute noch lebt. Doris Schumacher schaut von der Küche aus auf ihr Kinderzimmer im Dachgeschoss des Nebenhauses.

Haus Nummer sieben, das alte Heim von Horst Schumacher, wurde abgerissen, als der Parkplatz für das Freibad Mirke gebaut wurde. Ansonsten ist die Umgebung gleich geblieben, nur die Nachbarn haben in den mehr als 50 Jahren öfter gewechselt.

"Wir haben alles alleine ausgebessert. Fliesen gelegt, Wände saniert." Alle Möbel, die ins Haus geholt wurden, mussten durch die Fenster in die oberen Stockwerke geschafft werden. Die Treppe ist dafür einfach zu eng.

Ausbesserungsarbeiten macht das Paar schon seit über 50 Jahren. Die Böden in den oberen Etagen liegen seit zwei Jahren. Seit 20 Jahren hat das Ehepaar ein Badezimmer in den oberen Wohnräumen. Sie sind rundum zufrieden: "Hier drin steckt bestimmt schon das Geld für eine tolle Eigentumswohnung, aber wir hängen an dem kleinen Häuschen und möchten nie irgendwo anders wohnen."

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